research

Konfrontation und Kooperation am Kavango (Nord-Namibia) von 1891 bis 1921

Abstract

Thema der Arbeit sind Konfrontation und Kooperation infolge kolonialen Machtstrebens am Kavango, der angolanisch-namibischen Grenzregion, im Zeitraum von 1891 bis 1921. Koloniales Machtstreben wird nicht primär verstanden als ein Phänomen oder ein Prozeß, das bzw. der geprägt ist von einfachen Dichotomien, wo je nach Perspektive die einen Täter, die anderen Opfer sind oder umgekehrt, die einen die Handlungsspielräume und Optionen der anderen begrenzen oder umgekehrt etc. Statt dessen wird der Versuch unternommen, alle an der kolonialen Situation Beteiligten als eigenständige Akteure bzw. Interessengruppen zu begreifen und ihnen als solchen adäquates Gewicht zu verleihen. Die Interaktion von traditionellen Machthabern, politischer Elite, Kavango-Bevölkerung, deutschen, portugiesischen und britischen Kolonialbeamten sowie katholischen Missionaren war von sehr unterschiedlichen, teils konkurrierenden, teils kongruenten Erwartungen, Interessen und Vorstellungen geprägt. Diese variierten nicht nur nach Fragestellung, sie veränderten sich auch im Laufe der Zeit, indem sie sich veränderten Rahmenbedingungen anpaßten. Es gilt deshalb nicht nur zu untersuchen, wie die einzelnen Akteure in bestimmten Situationen mit welchen Zielsetzungen agierten, sondern zugleich nach den Bedingungen der Handlungsweisen und den Grenzen zu fragen, denen sie durch die Optionen und das Verhalten der anderen Akteure unterlagen. Das zentrale Erkenntnisinteresse dieser Arbeit ist somit die Untersuchung der Verhaltens- und Handlungsmuster der einzelnen Akteure in der Kavango-Region vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Interessen, Optionen und Strategien in ihrer jeweiligen gegenseitigen Beeinflussung und Bedingung und in Hinblick auf das konkurrierende Streben nach Herrschaft, Macht und Einfluß

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