Die Dissertation untersucht sowohl das Sucht- als auch das damit in Verbindung stehende Studierverhalten von Studierenden. Zwei Befragungsmethoden erbringen Datenmaterial u. a. zu den Substanzkonsumaspekten einer Querschnittsstichprobe von Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen. Darüber hinaus werden Daten zu den Themenbereichen Studium und psychische Gesundheit erhoben und ausgewertet. Insgesamt bietet die vorliegende Studie einen Überblick, wie Studierende im Vergleich mit der gleichaltrigen, nicht studierenden Bevölkerung Suchtmittel konsumieren und wie sich psychische Beeinträchtigungen alleine oder in Kombination mit Suchtproblemen auf das Leben und das Studium auswirken. Nach ausführlicher Datenanalyse kann postuliert werden, dass sich die studentischen Konsummuster von denen Nicht-Studierender unterscheiden: Studierende neigen eher zu Rauschtrinken und zu missbräuchlichem Substanzkonsum, während Nicht-Studierende häufiger rauchen und häufiger als alkoholabhängig zu bezeichnen sind. Suchtprobleme sind bei Studierenden im Bereich des Substanzmissbrauchs häufiger zu finden als bei der vergleichbaren Altersgruppe der Nicht-Studierenden. Komorbide Studierende weisen einen stärker ausgeprägten Substanzmissbrauch auf als Studierende mit einer ausschließlich substanzbezogenen Diagnose, komorbide Frauen zeigen eine ausgeprägtere Alkholabhängigkeit als Frauen mit einer ausschließlich alkoholbezogenen Diagnose. Die allgemeine Tendenz zum Substanzmissbrauch, die unabhängig von psychischen Störungen bei der Gruppe der Studierenden in höherem Maße entdeckt wird als bei der Gruppe der gleichaltrigen Nicht-Studierenden, spiegelt sich demnach auch bei den zusätzlich psychisch kranken Studierenden wider. Psychische Probleme und Suchtprobleme, auch eine Kombination dieser beiden, wirken sich negativ auf den Studienverlauf und auch das Studierverhalten aus. Der gesamte Lebenskontext des betroffenen Studierenden ist beeinträchtigt, was zu einer Leistungseinbuße führt