research

Sedimentologische Auswirkungen der Grundfischerei in der Kieler Bucht (Westliche Ostsee)

Abstract

Sedimentological effects of trawl fishery are little investigated compared to the biological effects. The objectives for the present investigation concern the mechanical disturbance of the sediments and the reworking induced by the ploughing effect of the trawl-net otter boards. For investigation of the distribution of trawl-net tracks on the sediment surface and their morphological analysis highresolving side-scan Sonar and video instruments (ROV) were used, occasionally supported by scuba divers. Manifold mechanical effects on the sediments observed up to 23 cm sediment depth were studied on X-ray graphs from video-controlled box core sampling. The reworking of sediments is due to the suspension cloud during trawling as well as to erosion which acts preferredly at small-scale topography formed by the ploughing effect of the otter boards. Oblique action of the otter boards and their frequently jumping rnotion reduce the surface disturbed by trawling. Sedimentologische Auswirkungen der Grundfischerei sind bisher im Vergleich zu biologischen Effekten wenig untersucht. Die Fragestellung der vorliegenden Arbeit setzt hauptsächlich an den mechanischen Störungen und den Konsequenzen für die Sedimenturnlagerung durch den Einfluß der Grundfischerei, vor allem durch die Pflugwirkung der Scherbretter, im Gebiet der Kieler Bucht an. Die Verbreitung der Grundfischereispuren am Meeresboden wurde mit Hilfe eines hochauflösenden Seitensichtsonars untersucht, für die morphologische Analyse wurden zusätzlich Video- und Tauchbeobachtungen eingesetzt. Die mechanischen Störeffekte wurden an Röntgen-Radiographien untersucht. Die an Radiographien von video-gesteuerten Kastengreiferproben beobachtete Tiefenwirkung der mechanischen Störungen des Sedimentgefüges - Faltungs- und Wickelgefüge, Zerscherungen sowie Laminierung durch Pflugsohleneffekte werden beschrieben - beträgt bis zu 23 cm. Umlagerung erfolgt über die beim Grundfischen erzeugte Suspensionswolke sowie über Erosion, die an den durch die Scherbretter entstandenen Unebenheiten bevorzugt ansetzt. Die Verbreitung der Suspensionswolke erfolgt deshalb mehr lokal, während das erodierte Material durch episodische Bodenströmungen weiter verfrachtet wird. Eine beträchtliche Reduktion der Flächenwirkung der Scherbretter auf Schlickböden erfolgt dadurch, daß diese zum weitaus überwiegenden Teil nur schräg "über Eck" den Grund berühren oder, durch elastische Reaktion des Geschirrs auf den Sedimentwiderstand bedingt, sich hüpfend fortbewegen

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