Meteorologische Messungen am Pico de Teide (Teneriffa) ergaben für die Hochlagen
(> 2800 m ü. d. M.) ein Dampfdruckgefälle von der Schneedeckenoberfläche zur Atmosphäre.
Damit sind Voraussetzungen für den Abbau der Schneedecke auch durch Verdunstung und Sublimation
gegeben. Isotopenhydrologische Untersuchungen der Schneedecke bestätigen diese Energie-
und Massenumsätze. 2H und 180 zeigen eine deutliche Anreicherung an der Oberfläche während
des gesamten Meßzeitraumes.
In tiefen Lagen um 2400 m ü. d. M. alternieren Verdunstung, Kondensation und Schmelze,
da sowohl in der Nacht als auch am Tage Phasen mit einem niedrigeren Dampfdruck über der
Schneedeckenoberfläche als in der Atmosphäre auftreten. Die Bedeutung von Schmelzvorgängen
beim Abbau der Schneedecke steigt mit abnehmender Höhenlage. Mit dem Schmelzwasser
kommt es zur Verlagerung schwerer Isotope zur Basis der Schneedecke. Der Abfluß aus der
Schneedecke ist isotopisch schwerer als die verbleibende Schneerücklage, da mit dem Schmelzwasser
bevorzugt schwere Isotope, die durch Verdunstungsvorgänge an der Schneedeckenoberfläche
zunächst angereichert werden, transportiert werden. Der Abbau der Schneedecke erfolgt
von der Oberfläche