Deutsch-als-Zweitspracheförderung in Qualifizierungsmaßnahmen aus Sicht von Berater/inne/n und Fachtrainer/inne/n in einer Wiener Qualifizierungsmaßnahme
In der vorliegenden Diplomarbeit wird Deutsch-als-Zweitspracheförderung in Qualifizierungsmaßnahmen der beruflichen Bildung in Österreich diskutiert. Im Zentrum stehen die Verbindung von sprachlichem und fachlichem Lernen. Sprachförderung wird hierbei als eine umfassende, kompetenz- und adressatenorientierte Form von Bildungsförderung verstanden, die für alle Zielgruppen und Lerner/innen bedeutsam, aber bislang im Feld der beruflichen Bildung in Österreich nicht etabliert ist.
Ziel der Problemsynthese ist es darzustellen, wie bestehende fachliche Lernräume genutzt werden können, dazu ausgewählte Hilfestellungen für Fachtrainer/innen anzuführen und die Überlegungen in die österreichische berufliche Bildung einzudenken.
In der Arbeit werden zunächst überblicksartig theoretische Ansätze dargestellt, die sich mit sprachlicher Handlungskompetenz und der Dynamik des Zweitspracherwerbs beschäftigen. Weiters werden relevante, strukturelle Rahmenbedingungen der beruflich orientierten Erwachsenenbildung in Österreich und bestehende Sprachförderansätze skizziert. Maßgeblich für die Problemsynthese waren empirische Interviews mit Fachtrainer/inne/n als Handelnde und Expert/inn/en im Feld. Auf Basis ihrer Angaben wurde die Übertragbarkeit theoretischer Befunde und bestehender Konzepte auf die österreichische Situation eingeschätzt und der Handlungspraxis in Qualifizierungsmaßnahmen Raum gegeben. Dafür angefertigte Leitfragen-Interviews wurden in einem mehrstufigen Auswertungsverfahren, orientiert an der dokumentarischen Methode der Gesprächsanalyse, interpretiert.
Die Ergebnisse der Gespräche dokumentieren Sprachförderung aus Sicht der befragten Expert/inn/en einer Wiener Qualifizierungsmaßnahme, zeigen aber auch ihre Grenzen auf. Den Trainer/inne/n fehlen die Legitimation zur Sprachförderung, Kenntnis über die grundsätzlichen Möglichkeiten von Sprachförderung, eine Basisqualifikation für eine bewusst geplante und sensible Gestaltung von Sprachförderräumen, Methodenwissen, unterstützendes Material, fachlicher Austausch und Vernetzung. In den Schlussfolgerungen wird vor allem für eine Sensibilisierung aller Verantwortlichen im Feld sowie die strukturelle Stärkung, Aus- und Weiterbildung von Fachtrainer/inne/n plädiert.This thesis discusses German as a Second Language learning support within the context of vocational qualification trainings. The connection of language and content learning are at the centre of the investigation. The aim is to signpost how content specific learning spaces could be used, to provide a selection of concrete measures of support for teachers of non-linguistic subject matters and to consider these within the context of vocational education in Austria.
First, theoretical approaches, concerned with communicative competence and the dynamics of Second Language Acquisition are presented. Additionally, already existing models of language learning support, as well as conditions within vocationally oriented adult education in Austria, are presented. An integral part of the thesis are interviews with trainers as actors and experts in the field. Their statements, analysed and interpreted in a multi-tier procedure, following the documentary method of conversation analysis, provide the basis for the assessment of the transferability of theories and already existing concepts to the Austrian context. They also serve to establish possible practices within this context.
The results of this analysis document that the trainers are lacking qualifications for language learning support, they lack knowledge about basic possibilities of language learning support and basic qualifications for the creation of specific and sensitive spaces, as well as knowledge about methods, supporting materials and possibilities of professional networking. The conclusions contain a demand for more sensitisation of all responsible players in the field, as well as a structural strengthening, basic training and continual professional development of trainers