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Intertextualität in Vladimir Nabokovs "Pale Fire"

Abstract

Im Zentrum von „Intertextualität in Vladimir Nabokovs Pale Fire“ steht die Analyse dessen, was Nabokov mit der intertextuellen Anreicherung des Romans erzielte und inwieweit sich die intertextuellen Hinweise sinnerweiternd auswirken. Nabokov verwendete die intertextuellen Stellen hauptsächlich zur Steuerung der Rezeption und der Manipulation des Lesers, denn die Hauptfiguren Shade und Kinbote werden erst mit Hilfe der sinnerweiternden Hinweise auf verschiedene Referenztexte zu dreidimensionalen Charakteren. Zu diesem Zweck werden jene Stellen analysiert, die ein genaues Bild der Hauptcharaktere Kinbote und Shade zeichnen. Bezüge zu Housman, Gide, Proust und Goethe heben Kinbotes Homosexualität sowie seine pädophile Neigung hervor. Darüber hinaus wird seine Todessehnsucht durch Hinweise auf Donne und Shakespeare verdeutlicht. Hinweise auf Poe, Pope und Swift unterstreichen Kinbotes geistige Verwirrtheit. Im Gegensatz zur facettenreichen Figur Kinbote steht der Dichter Shade, der weniger Originalität als Imitation schätzt. Dies wird anhand der intertextuellen Hinweise auf Frost, Goethe, Housman und Pope offensichtlich. Darüber hinaus wird in dieser Arbeit geklärt, welche Autoren des Kanons für Vladimir Nabokov in Pale Fire lobenswert erschienen und welche er als überschätzt erachtete. Die Hinweise auf kanonisierte Literatur geben einen profunden Überblick über die verschiedenen Epochen der Literaturgeschichte, aber Pale Fire ist vor allem eine satirische Aufbereitung der Missstände gängiger Literaturkritik in Nabokovs Augen

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