Die kausale Klasse des Deutschen zeigt eine facettenreiche Kategorie. Die verschiedenen Markierungen von Kausalzusammenhängen, insbesondere Kausalkonjunktionen, haben jeweils unterschiedliche Gebrauchspräferenzen und Abbildungsbereiche. Kein Mittel gleicht dem anderen und wenn dem doch einmal so ist, findet sich das Sprachsystem bzw. der Mensch einen Weg, um einer Synonymität vorzubeugen. So entstehen immer feinere und nuanciertere Möglichkeiten, die Welt kommunikationsangemessen und zweckoptimiert sprachlich wiederzugeben. Dabei sind nicht nur sprachgeschichtliche Aspekte der Semantik einzelner Formen einflussnehmend, sondern es können ebenso auf syntaktischer oder suprasegmentaler Ebene bedeutungsgebende Nuancierungen beobachtet werden. Diese sind vor allem im Bereich der Pragmatik anzusiedeln. Von der strukturalistischen Bedeutung ausgehend sind die Konsequenzen für die kausale Klasse allerdings schwerwiegend: Kausalsätze haben nur in einem sehr geringen Bereich eine Beziehung zur „natürlichen“ Kausalität. Die unternommenen Vergleiche zeigen, dass die kausale Klasse mit der anderswo gängigen Kategorie nur dann deckungsgleich wäre, wenn der Kausalitätsbegriff anderer Wissenschaftsdisziplinen geöffnet werden würde