unknown

Bridal g(l)ory

Abstract

Die vorliegende Diplomarbeit diskutiert Konstruktionen und Repräsentationen des Frauentypus ‚mad bride‘ auf theoretischer und praktischer Ebene, und versucht dabei, naturalisierte Kategorien von Identität, Schönheit und Handlungsmöglichkeiten der Braut innerhalb des patriarchalen Diskursapparates aufzubrechen und neu zu konfigurieren. Um dieses Vorhaben in einen größeren akademischen Rahmen setzen zu können, wird vorerst das Konzept Identität auf allgemeiner sowie spezifischer Ebene, und schließlich anhand Julia Kristevas Theorie des Abjekts vorgestellt. Da sowohl ‚mad‘ als auch ‚bride‘ mit Ambiguitäten und Inkohärenzen befrachtet sind, wird eine Definition eigens für die Verhandlung der Frauenfigur mad bride als gerechtfertigt und notwendig erachtet. Das Modell der mad bride versucht schließlich eine geeignete theoretische Grundlage für weitere Analysen dieses Konstrukts von partikularistischer Femininität zu generieren. Die kulturtheoretische Definition von mad bride, die dabei entwickelt wird, geht von semantischen Überdefinitionen aus, aus denen sich spezifische Arten von Exzess ergeben. Im Besonderen nimmt diese Brautfigur eine paradoxe Subjektposition ein, die mithilfe binärer Dichotomien (A/B) aufgeschlüsselt werden kann. Während die humanistische Konzeption von Identität auf der Prämisse der Exklusivität beruht (eine Definition von ‚A‘ ergibt sich aus dem, was ‚A‘ nicht ist), inkludiert die mad bride sowohl die Markierung ‚A‘, als auch ‚B‘ in ihrer Identität und ihrem Körper. Die Haupthypothese dieser Arbeit ist, dass sich diese exzessive, paradoxe Position materialisieren muss. Daraus ergibt sich ein Forschungsinteresse für Materialisierungsprozesse, die innerhalb Kristevas Rahmens des Abjekts gelesen werden. Durchaus als Ausbruchstheorie und Forum für deviante Strategien der Selbstbestimmung gedacht, wird dieses Modell schließlich an einem konkreten Beispiel, der Six Feet Under-Episode ‚A Coat of White Primer‘, angewandt

    Similar works