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Bias und Methodenprobleme bei psychologischen Autopsie-Studien zu Suizid

Abstract

Anhand psychologischer Autopsie-Studien werden in der Suizidologie seit Jahrzehnten die Beweggründe für Suizid erforscht. Zu den größten Risikofaktoren zählen psychische und affektive Störungen, wobei die Ergebnisse bisheriger Forschung stark differieren. Daher war es das Ziel dieser Studie, einen Überblick über die gesamte Forschung durch psychologische Autopsie-Studien zu schaffen, den Zusammenhang zwischen psychischen und affektiven Störungen und Suizid meta-analytisch zu bewerten und mögliche Gründe für die Inkonsistenz in den Ergebnissen zu identifizieren. Die Meta-Analysen ergaben wie erwartet einen starken Zusammenhang zwischen psychischen Störungen und Suizid sowie zwischen affektiven Störungen und Suizid. Auch frühere Suizidversuche stellen einen deutlichen Risikofaktor dar. Zudem ergaben die Analysen, dass die Art der Informanten, das verwendete Diagnosesystem, die Art der Kontrollgruppe, das Alter der Suizidenten, das Publikationsjahr und die Zeitspanne zwischen Suizid und Interview signifikante Effektmoderatoren darstellen. Von einer Generalisierung der Ergebnisse psychologischer Autopsie-Studien auf alle Suizidenten ist aufgrund der Inkonsistenz und der unbeobachteten Varianz abzusehen

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