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Die Vermittlung und Bedeutung der altorientalischen Musiktherapie im europäischen Raum

Abstract

Dr. Oruç Güvenç gilt als Wiederentdecker und wichtiger Vertreter der altorientalischen Musiktherapie. In dieser Diplomarbeit geht es um die Vermittlung und Bedeutung der altorientalischen Musiktherapie im europäischen Raum, die anhand eines Seminars der altorientalischen Musiktherapie in Spanien, Torronteras, welches von Dr. Oruç Güvenç geleitet wurde, analysiert wird. Dabei wird vor allem die Fragestellung behandelt, in wie weit die Makâm-Musik, sowie die pentatonische zentralasiatische Musik, die innerhalb der altorientalischen Musiktherapie ihre Verwendung finden, eine Wirkung auf die Patienten und Patientinnen oder in diesem Falle SeminarteilnehmerInnen haben kann. Um diese Wirkung genau darstellen zu können wird ein Überblick über das Makâm-System als solches und die seit dem 9. Jh. beschriebene Wirkung dieser gegeben. Die altorientalische Musiktherapie integriert in der Ausführung Dr. Oruç Güvençs eine Verbindung mit dem Schamanismus und dem Sufismus. Besonders der Sufismus findet seine Bedeutung, indem der Koran und das Mesnevi als Grundlage gewisser Praktiken, wie zum Beispiel dem Zikir herangezogen werden. Diese Verknüpfung des Sufismus und der altorientalischen Musiktherapie wird genau anhand der Inhalte, Wurzeln und der Vermittlung der altorientalischen Musiktherapie während des Seminars beleuchtet, um damit darzustellen, inwieweit der islamische Glaube für eine Wirkung der altorientalischen Musiktherapie relevant ist. Güvenç als Charismatiker, im Sinne Max Webers Definition eines solchen, wird in dieser Arbeit herangezogen, um die Bedeutung der altorientalischen Musiktherapie innerhalb einer westlich-orientierten modernen Welt darzulegen. Zwei unterschiedliche Stränge können als Resultate dargelegt werden. Zum einen kann aufgrund der Ergebnisse von einer alleinigen Wirkung der Makâm-Musik auf Patienten und Patientinnen ausgegangen werden, zum Bespiel im Falle eines Komapatienten oder einer Komapatientin, zum anderen kann von einer anderen Wirkung gesprochen werden, sobald der/die PatientIn oder SeminarteilnehmerIn sich aktiv mit der altorientalischen Musiktherapie beschäftigt. Hierbei handelt es sich um einen Aspekt der Selbstheilung, der zusätzlich zu der Wirkung der Makâm-Musik im Sinne der Heilung durch Sufitraditionen, wie dem Drehen oder den Rezitationen aus dem Koran von den Patienten hinzugezogen wird. Eine Wirkung kann hier nur dann auftreten, wenn der Bezug zu einem Glauben an die altorientalische Musiktherapie mit ihren gesamten Hintergründen, der Spiritualität die diese umgibt und dem vermittelten Wissen Dr. Oruçs Güvençs gegeben ist

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