Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel ein theoretisches und methodisches Fundament für die Erforschung leiblichen Empfindens am Beispiel des leiblich-affektiven Spracherlebens in einem monolingual habitualisierten Feld zu bilden.
Ausgang wird zum einen von der in der Phänomenologie begründeten Theorie der Leiblichkeit Maurice Merleau-Pontys genommen, welche den Leib als das Medium der Wahrnehmung und des Bezugs zur Welt erkennt. Zum anderen wird eine Mehrsprachigkeit von SprecherInnen im Sinne eines versatilen Einsatzes sprachlicher Mittel und somit ein lebensweltlicher Multilingualismus konstatiert. Zusammen mit Letzterem bildet ein habitualisierter Monolingualismus, welcher sich in und durch Sprachideologien einsprachiger Ausrichtung gründet, ein Spannungsfeld, in dem das leibliche Erfahren von Sprache zu betten ist. Das leibliche Erleben ist als ein sinnlich-sinnhafter Entwurf zur Welt zu verstehen, welcher über Strukturen und Funktionen verfügt, und folglich ein aufschlussreiches Gebiet für soziologische Forschung darstellt