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Überraschende Pfundskerle!

Abstract

Die vorliegende Diplomarbeit geht der Frage nach, wie Mütter eine Frühgeburt erleben und wie sie mit der peri- und postnatalen Situation umgehen. Um einen authentischen Einblick in die Lage von Betroffenen zu bekommen, gliedert sich die Arbeit in zwei Teile: Im Zentrum des ersten steht die Aufarbeitung themenrelevanter Informationen und Sach-verhalte unter Berücksichtigung bestehender Erkenntnisse aus diversen wissenschaftli-chen Publikationen. An die theoretische Grundlegung anknüpfend, steht im Mittelpunkt des zweiten Teiles die empirische Untersuchung: Anhand von acht qualitativ geführten, erzählgenerierenden Interviews mit betroffenen Müttern unterschiedlicher Biografien wird das Erleben der Frühgeburt wie auch ihr Umgang damit auf peri- und postnataler Ebene erhoben. Die Datenauswertung der Interviews zeigt, dass die befragten Mütter eine Frühgeburt als psychisch verunsicherndes und belastendes Ereignis erleben. Vor allem das vielfach da-ran gekoppelte, ihnen versagte direkte Partizipieren am perinatalen Geschehen wird von den Müttern als große Enttäuschung erlebt. Zusätzlich zu den Sorgen um das Überleben des Kindes macht den Betroffenen die Konfrontation mit der neointensiven Atmosphäre vor allem beim Kontaktaufbau und der Beziehungsentwicklung mit dem Frühgeborenen schwer zu schaffen. Als Hilfen für die psychische Verarbeitung und einen gedeihlichen Umgang mit der Frühgeburt nennen die Mütter übereinstimmend Kommunikation, den moralischen Beistand und die Unterstützung von Personen aus dem privaten wie auch vereinzelt insti-tutionellen Umfeld. Insgesamt zeigt die Arbeit dringenden Verbesserungsbedarf im neointensiven Setting (Reduzierung technischer Utensilien durch z. B. berührungsloses Monitoring für mehr Körperkontakt zwischen Mutter und Kind) und hinsichtlich der Empathie in der Kommunikation des neonatologischen Stationspersonals auf. Im Rahmen eines verstärkten interdisziplinären Ansatzes kann es gelingen, die (unbewussten) Sorgen und Ängste aller Beteiligten zu berücksichtigen, um bestmögliche Voraussetzungen dafür zu schaffen, Frühgeborene und ihre Mütter gesund und glücklich in die Gesellschaft zu entlassen.The empricial-qualitative study investigates, how women experience a premature birth and how they cope with the peri- and postnatal situation. Eight mothers of preterm born infants (between 27 and 36 weeks gestation) were interviewed to recount their memories of the pregnancy, the premature birth, the typical enviroment at the neonatal intensive care unit as well as the first time, they spent with their babys at home. Results from this study indicate, that women perceive the unexpected, premature birth as an emotional burden, since they are hurled into motherhood. In addition, most of the interviewed mothers reacted to the preterm delivery with helplessness, anxiety, grief, fee-lings of loss and separation. Especially, the complete isolation from the perinatal happe-nings caused bitter disappointment. Since the neointensive nursing staff took over almost the whole responsibility for the baby, mothers had limited opportunity to participate in the care of the newborn during the hospitalisation of their infant, which was a big problem for the women. As coping strategies near all mothers reportet the sharing of their sorrows with familiy members, relatives and friends. To overcome this unsatisfactory situation for mothers of preterm infants at the neonatal intensive care unit, it is strongly recommended to redesign the training of the nursing staff and to extend the interdisciplinary cooperation with physicians, nurses, psychologists and spezial pedagogues

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