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Die visuelle Repräsentation des Klimawandels in Dokumentarfilmen. Eine multimodale kritische Diskursanalyse

Abstract

Die vorliegende Arbeit analysiert zwei englischsprachige Dokumentarfilme über den Klimawandel mit entgegengesetzten Standpunkten – den amerikanischen Kinodokumentarfilm „An Inconvenient Truth“ (2006), welcher die anerkannte Konsensposition hinsichtlich der These einer gegenwärtigen von den Menschen verursachten globalen Erwärmung vertritt, und den als Antwort auf diesen angepriesenen britischen Fernsehdokumentarfilm „The Great Global Warming Swindle“ (2007), dessen Argumentation sich der Diskursposition des sogenannten Klimawandel-Skeptizismus zuordnen lässt. Die Analyse fragt danach, welche Unterschiede sich in den visuellen und verbalen Repräsentationen des Klimawandels sowie in den Argumentationen der beiden Filme feststellen lassen. Den theoretischen Hintergrund für ein Konzept der Repräsentation bilden zwei semiotische Theorien: Mit dem triadischen Zeichenkonzept von Peirce wird der Klimawandel als ein abstraktes Phänomen konzeptualisiert, welches sich in natürlichen Anzeichen in der Welt zeigt. Mit dem soziosemiotischen Ansatz von Kress und van Leeuwen wiederum werden die kommunikativen Funktionen von visuellen Repräsentationen in Diskursen über Klimawandel untersucht. Der methodologische Ansatz der Analyse greift auf Analyseinstrumentarien der Wiener Kritischen Diskursanalyse und der soziosemiotischen Diskursanalyse zurück und verbindet diese mit argumentationstheoretischen Grundlagen sowie neueren Theorien der visuellen Argumentation. In der Analyse werden zunächst unterschiedliche Kontextebenen der beiden Dokumentarfilme betrachtet, die Makrostruktur der Filme herausgearbeitet und jeweils ein kurzer Abschnitt detailliert analysiert. Die abschließende vergleichende Analyse deckt unterschiedliche Strategien auf, wie der Klimawandel in den beiden Dokumentarfilmen repräsentiert wird. Es lässt sich feststellen, dass der konsensorientierte Film auf visuellem Beweismaterial des Klimawandels fokussiert, während der skeptische Film Bilder hauptsächlich symbolisch gebraucht, um die Konsensposition als alarmistisch zu entlarven und den Klimawandel als natürlich und positiv darzustellen.This thesis analyses two documentary films about climate change with opposing standpoints: The American documentary “An Inconvenient Truth” (2006) argues for the widely accepted consensus regarding a human-induced global warming. The British TV-documentary “The Great Global Warming Swindle” (2007) was billed as a response to this film. It advances a standpoint that is referred to as “climate change scepticism”. The analysis explores the differences in the visual and verbal representation of climate change as well as in the argumentation of the films. Two theories of semiotics serve as the theoretical background for the concept of representation: The triadic concept of signs by Peirce is used to conceptualise climate change as an abstract natural phenomenon, which materialises as visible symptoms. The social semiotic approach by Kress and van Leeuwen is used to explore the communicative functions of visual representations in discourses about climate change. The methodological approach for the analysis is a Critical Discourse Analysis that combines social semiotics, the Discourse-Historical Approach, argumentation theory and new theories of visual argumentation. The analysis examines different levels of context of the two films, provides an outline of their macrostructures and analyses two short sections of the films in detail. The comparative analysis reveals different strategies of representing climate change in the two films. It concludes that “An Inconvenient Truth” focuses on images as visual evidence of climate change, while “The Great Global Warming Swindle” uses images symbolically to expose the consensus as alarmist and to depict climate change as natural and beneficial

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