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Der kěbōd JHWH [כְבוֹד יהוה] als Manifestation der göttlichen Offenbarung im Buch Exodus

Abstract

Die Arbeit befasst sich mit dem Begriff kebod yahweh als Manifestation der göttlichen Offenbarung im Buch Exodus. Zunächst wird dargelegt, dass eine Offenbarung Gottes im alttestamentlichen Kontext keinen Selbstzweck verfolgt. Wenn JHWH Menschen erscheint, dann immer, weil er Beziehung mit ihnen haben möchte. Im zweiten Buch des Pentateuchs taucht der Begriff kebod yahweh an zentralen Stellen, welche eine theologische Aussage über das Verhältnis zwischen Gott und Mensch transportieren, zentral positioniert auf. Anhand des Vergleichs der Bibelstellen wird die relationale Dimension des hebräischen Begriffs auch in der Struktur der geschilderten Erzählungen aufgezeigt. In den Erzählungen über den kebod yahweh im Buch Exodus heiligt dieser, er lässt die Bedeutung JHWHs für die persönliche Lebenssituation erkennen, provoziert Lobpreis und führt schließlich das Volk sowohl geistlich in eine Beziehung mit Gott, als auch konkret und real in das versprochene Land. Ferner wird untersucht, was einen Ort zu einem heiligen Ort macht und inwiefern der kebod yahweh indem er heiligt Begegnung zwischen Gott und Mensch ermöglicht. In der Rezeption des im Buch Exodus überlieferten Bildes des kebod yahweh werden damit verbundene Vorstellungen und dadurch vermittelte theologische Aussagen über das Verhältnis Gott und Mensch verdeutlicht. So fungierte der Begriff für die Gemeinde im Exil als Hoffnungsträger. JHWH möchte mitten unter seinem Volk wohnen. Deshalb greift er in die Geschichte Israels ein und offenbart schrittweise Aspekte seines Wesens, um ein menschlich erfahrbares Gegenüber zu schaffen, die dialogfähige Basis einer Beziehung. Sowohl Verfasser der frührabbinischen, als auch der neutestamentlichen Literatur nahmen das im Buch Exodus vermittelte Bild der geschilderten Erscheinungen des kebod yahweh auf und entwickelten es weiter. In der jüdischen Theologie geht der kebod yahweh im Schekhinah-Begriff auf, welcher die Gegenwart Gottes bei den Menschen ausdrückt. Im Neuen Testament wird der kebod yahweh eng an die Person Jesus Christus gebunden

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