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Künstler- und Dichterrepräsentation in den Denkmälern der Wiener Ringstraßenzeit

Abstract

Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit Künstler- und Dichterdenkmälern der zweiten Hälfte des 19. Jh. bis ca. 1918 in Wien. Alle behandelten Denkmäler stehen in Wien direkt an der Ringstraße oder in ihrer unmittelbaren Umgebung bzw. sind mit Gebäuden und Gebieten der Ringstraße thematisch oder tatsächlich verbunden. Insgesamt werden 24 Einzeldenkmäler und mehrere Kollektivdenkmäler sowie Denkmalprogramme sowie zwei unausgeführte Denkmalprojekte vorgestellt. Der Schwerpunkt der Betrachtungen wurde vor allem auf die Erkennbarkeit der jeweiligen Profession und die Darstellung derselben Person in anderen Projekten gelegt. An den gezeigten Beispielen lassen sich die gesellschaftshistorischen Hintergründen wie auch die Veränderungen der künstlerischen Darstellungsweisen im Historismus und Jugendstil verfolgen. Ebenso kann an den Monumenten nachvollzogen werden wie im 19. Jahrhundert das Bürgertum Bedeutung erlangte, die Repräsentation des eigenen Standes und seiner Werte (hier vor allem Bildung) wichtig wurde, aber auch wie im beginnenden 20. Jahrhundert die bürgerlichen Konzepte öffentlichen Projekten der aufkommenden Großparteien weichen mussten. Meist dominierte in den Darstellungen die Repräsentation der Person selbst, was durch deutlich lesbare Namensinschriften verstärkt wurde. Seltener ging es um die Wiedergabe der Profession als Künstler und Dichter. Diese erkennt man meist nur im Zusammenhang mit den in der Umgebung befindlichen Bauwerken. So werden zum Beispiel am Künstlerhaus nur bildende Künstler, am Burgtheater nur Dichter dargestellt. Um die Jahrhundertwende kann ein deutlicher Rückgang der Monumentalität und ein Vorstoß in das Genrehafte verzeichnet werden. Die Abhandlung arbeitet älteres allgemeines Material über die Ringstraßendenkmäler auf und versucht einige bisher unbehandelte Aspekte zu beleuchten bzw. durch Vergleichsbeispiele die verfolgten Traditionen bzw. die Einzigartigkeit einiger Darstellungen aufzuzeigen. Hier ist vor allem die große Anzahl der Monumente für Landschaftmaler wie Schindler, von Schwind und von Alt zu nennen, die den genrehaften Naturalismus in Österreich für sich entdeckt haben. Die Besonderheit beider Gruppen liegt an der Masse der aufgestellten Werke, da Künstler und Dichter neben Musikern und ‚Erfindern‘ die größten Fraktionen unter den Ringstraßendenkmälern bilden.This thesis provides information about the monuments of artists and poets erected in Vienna between the second half of the 19th century and the beginning of the First World War in 1918. All the monuments mentioned here are parts of the Viennese Ringstraße or the area around it. Most of them have topical connections to buildings there. All in all there are 24 monuments mentioned in the thesis, completed by a few monumentprogrammes and two not accomplished projects. The main point of the considerations is set on the question if you could recognise the profession of the person represented. The mentioned examples show socio-historical events and the changes in art historical styles like Historism and Jugendstil. They show how the bourgeoisie gained power in the 19th century and tried to represent itself and its moral values as well. Later you can see that the mass-parties took over the topic of monument setting. In most of the monuments the person itself and its representation is more important than the profession. This phenomenon is intensified through the inscriptions with the names on it. Especially the recognition of poets and artists is difficult if you don’t know them by name. You can only guess the profession in connection with the buildings in the area around. So you see artists in front of museums and poets on the facade of theatres. Around the turn of the century a decrease of monumental sculptures in public is seen. More often you can see genre scenes. In comparison with other examples this thesis tries to show new aspects of traditions and singularity of some modes of representation. Especially the great number of painters represented in genre scenes shows the singularity of the Austrian naturalism. The special thing about the monuments of artists and poets is the great number of them. Next to monuments for musicians and scientists they build one of the biggest groups of monuments in this time

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