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Das Bild Südtirols und der lange Weg zu einer Autonomie in der Berichterstattung der österreichischen Tageszeitungen "Die Presse" und "Kronen Zeitung" in den Jahren 1960 bis 1992

Abstract

Südtirol, ein kleines Land mitten in den Alpen, hat in den letzten 93 Jahren in Österreich für viel Diskussion gesorgt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das deutschsprachige Gebiet von Österreich abgetrennt und Italien zugesprochen. Die Italiener versuchten die deutsche Sprache und Kultur in Südtirol zu unterbinden und das Land zu italienisieren. Doch die Südtiroler ließen sich nicht unterdrücken. Mit der Hilfeder Österreicher, die die Abtrennung als ungerecht empfanden, kämpften sie jahrzehntelang für eine Autonomie und das Recht ihre Sprache als zweite Amtssprache zu etablieren. Österreich brachte die Anliegen der Südtiroler 1960 vor die UNO und führte über Jahre Verhandlungen mit Italien. Erst 1992 kam es zu einer offizielle Streitbeilegungserklärung zwischen Österreich und Italien. Auch die Österreichischen Tageszeitungen „ Die Presse“ und die „ Kronen Zeitung“ berichten mehr oder weniger engagiert über wichtige Stationen des langen Weges zu einer Autonomie für Südtirol. In der vorliegenden Arbeit wurden die Jahre 1960 bis 1992 der Berichterstattung anhand zehn wichtiger Ereignisse für die Erreichung der Autonomie beleuchtet. Themen über gesellschaftliche und politische Verhältnisse in Südtirol während des Kampfes für eine Autonomie und das Engagement Österreichs fanden regen Anklang in den Tageszeitungen. In meinungsbetonten Artikeln kam es meist (58,8%) zu einer Parteiergreifung für die Südtiroler. Auch wurde in der Gesamtstichprobe eine eher emotionale Sprache verwendet („Die Presse“ 57%, „Kronen Zeitung“ 66%) Bezüglich gesellschaftlicher Verhältnisse (z.B Hausdurchsuchungen, unterschiedliche Behandlung) wurden in 58,5 % der Artikel wertende Formulierungen verwendet, die die Lebensumstände der Südtiroler anprangerten. Auch die Rolle Österreichs wurde in den Artikeln dargestellt, und wenn bewertet wurde, dann eher positiv. Die Bevölkerung Südtirols wurde immer als „Südtiroler“ und nie als „Italiener“ bezeichnet. Die Ergebnisse zeigen, dass Südtirol auch von der Tageszeitungen „ Die Presse „und „ Kronen Zeitung“ nicht vergessen wurde und dass die Zeitungen den Weg zur Autonomie mehr oder weniger unterstützt haben.„South Tyrol“ is a small region in the middle of the alps. Before 1918 it was part of Austria and after the First World War it became Italian territory. Nearly the whole region was German speaking, yet Italy wanted to make it authentically Italian and forbid the German language and culture. The South Tyrolean’s fought many years for their rights to a fair autonomy which guarantee the preservation of their language and culture. Austria never forgot the area and helped South Tyrol in their struggle. Austrian politicians bargained with Italy and asked in 1960 for help from the UNO. From there it took more than 30 years until a fair autonomy was arranged and it came to a settlement of disputes between Austria and Italy in 1992. The Austrian daily newspapers “Die Presse” and “Kronen Zeitung” reported a lot on the subject. The analysis of this report investigates the media coverage about ten important events that led to the achievement of Tyrolean autonomy. 173 articles were found in the two newspapers. The newspapers reported about society and political subjects in South Tyrol and how Austria helped them to get the autonomy. In the opinion articles 58,8 % were written in favor of the South Tyroleans. Furthermore, the newspapers used a lot of emotional terms („Die Presse” 57%, „Kronen Zeitung“ 66%) in their writing. The articles mentioned also social problems like different treatment between German and Italian speaking people in South Tyrol and arrests in the area. These were in 58,5 % of the articles negative evaluated. Austria´s diplomatic efforts for South Tyrol were also reported. When there was an evaluation on it in the article, it was evaluated mostly positive. Even if South Tyrol was already many years part of Italy, the population of South Tyrol was never mentioned as “Italian people” but always as “Southtyroleans”. The results show that Austria and its aforementioned newspapers never forgot nor gave up on South Tyrol

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