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Verdacht auf sexuellen Kindesmissbrauch als Krise von PädagogInnen

Abstract

Sexuelle Gewalt gegenüber Kindern ist in allen Gesellschaften sowie Gesellschaftsschichten anzutreffen. Rasche Aufdeckung wird durch einen möglichst offenen Umgang mit der Thematik möglich. Durch die Frauenbewegung in den 1970er Jahren wurde die Problemlage an die breite Öffentlichkeit herangetragen. Die Fachliteratur bietet die Möglichkeit sich ein breites Wissen bezüglich des Themas anzueignen. Ausgespart bleibt vielfach die Lage von Aufdeckenden. Im pädagogischen Alltag des Kindergartens begegnen Fachkräfte immer wieder Kindern, denen sexuelle Gewalt angetan wird. Die kognitive Entwicklung eines Kindes sowie körperliche Anzeichen ermöglichen PädagogInnen einen Rückschluss auf sexuelle Gewalt. Darüber hinaus senden Kinder durch ihr soziales sowie emotionales Verhalten Hinweise hinsichtlich ihrer Problemlage an ihre Umwelt aus, sprechen jedoch selten die Vorfälle direkt an. Daher können sich vielfach PädagogInnen nur auf ihre Beobachtungsgabe und die Interpretation des Verhaltens der Kinder verlassen. Durch die Vermutung von sexuellem Missbrauch wird bei PädagogInnen häufig eine persönliche Krise ausgelöst. Sie geraten an die Grenze ihrer beruflichen Möglichkeiten. Durch das Wahrnehmen dieser Krise können PädagogInnen selbst, aber auch das professionelle Umfeld, bewusster damit Umgehen. Die spezifische Dynamik, die durch sexuellen Missbrauch entstehen kann, spiegelt sich in den Reaktionsweisen nach einem Missbrauchsverdacht wider. Diese Reaktionen können durch Übertragungs- sowie Gegenübertragungsmechanismen beeinflusst sein. Gelingt es PädagogInnen diese Krise, sowie die beeinflussenden Mechanismen wahrzunehmen, so könnten eventuell Entscheidungen bezüglich der Interventionsschritte noch stärker opferorientiert getroffen, sowie der Umgang mit der Problemlage, verändert werden.Sexual violence can be found in all societies and all social groups. Rapid detection can be ensured by treating this thematic as openly as possible. The women’s movement in the 1970s brought this topic to wide sections of the public. Scientific literature enables one to acquire a broad knowledge on this subject. To a large extent the role of the detecting persons remains ignored in these studies. In the everyday professional life of a preschool teacher incidents of sexual abuse of their students are rather common. The child’s cognitive development as well as physical symptoms lead/enable teachers to suspect/make assumptions of/ sexual abuse. In addition, children tend to send signals to their environment through their social and emotional behavior, giving them cues on their problematic situation, instead of addressing the incidents directly. For this reason pedagogic professionals are left with relying solely on their personal skills of observation and interpretation of the child`s behavior. The suspicion of sexual abuse often triggers a personal crisis for the teacher. They are pushed to the limits of their professional abilities. Through acknowledgement of this crisis, both teachers and other professional colleagues will be able to cope more efficiently with the problem. The specific dynamics of a sexual abuse case become apparent through the various types of reactions to a suspected abuse. These reactions can be influenced by transference- and reverse transference mechanisms. If the teacher succeeds in recognizing this crisis as well as the contributing factors she/he will be able to make more victim-oriented decisions regarding interventional steps, which will also improve the handling of the situation

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