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Das Krausser-Prinzip

Abstract

Die hier vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die Werke der Tetralogie Helmut Kraussers in Bezug auf Analogien und Parallelen hinsichtlich der Figurenkonzeption anhand konkreter Aspekte zu untersuchen. Als Grundlage werden daher zuerst die Romane gesondert in chronologischer Reihenfolge ihres Erscheinens untersucht, wobei der Fokus auf einer Darstellung der Protagonisten in ihrer Gesamtheit liegt. Das beinhaltet eine Betrachtung der physischen sowie psychischen Konstitution und Konzeption, führt über eine Untersuchung der strukturellen Relevanz der jeweiligen Figur für den Text bis hin zu markanten Elementen und Motiven, wie beispielsweise der speziellen Namensgebung. Dabei werden allerdings die Protagonisten nicht nach einem festgelegten Schema abgehandelt, sondern in ihrem jeweiligen Kontext betrachtet. Daran kann auch eine gewisse Weiterentwicklung ausgemacht werden, die im Hinblick auf die Analogien innerhalb der Tetralogie berücksichtigt werden soll. Ausgehend von den Ergebnissen, die durch dieses Verfahren gewonnen werden, wird in einem zusammenfassenden Kapitel explizit dargestellt, wodurch Parallelen ausgemacht werden können und woran sich gewisse Stereotypien hinsichtlich der Konzeption zeigen. Grundsätzlich zeigt sich dabei, dass Helmut Krausser aus einem immer wieder wohlbekannten Motiv-Inventar schöpft, es aber versteht, jene Motive gekonnt zu variieren. Nicht zuletzt deswegen erscheint eine Motiv-Analogie häufig zwar offensichtlich, lässt sich aber, sobald es darum geht sie konkret zu benennen, nur schwer fassen. Dies zeigt sich auch an einer Reihe ausgewählter Aspekte, die auf eine Allgemeingültigkeit innerhalb der Tetralogie geprüft wurden. Dass Ergebnis dieser Untersuchung verläuft insofern erstaunlich, als dass viele Stereotypien nachgewiesen werden können, sofern man den großen Spielraum, in dem sie sich bewegen, erkennt. Markanterweise stellt sich die Suche nach Analogien innerhalb der Tetralogie in Bezug auf die Figuren auch als Gratwanderung zwischen einer klassischen Figurenkonzeption und einem erzähltheoretischen Konzept dar. Das heißt nichts anderes, als dass Helmut Kraussers Erzählkonzept einen speziellen Figurentypus benötigt ohne den es nicht zu realisieren wäre. Darin kann unter anderem auch ein Grund für die stereotype Konzeption der Protagonisten gesehen werden

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