1800 veröffentlichte Giovanni Alessandro Brambilla in Pavia den “Appendice – Alla Storia della Chirurgia austriaca militare in cui trattasi dell’erezione degli Spedali, della Fabbrica dell’Accademia Gioseffina, e de’ Gabinetti n essa contenuti, con loro Piani, e con quelli degli Spedali di Campagna dell’ultima Guerra contro il Turco.
In diesem Text beschäftigte sich der persönliche Arzt Josephs II. mit zwei großen Themen: Der allgemeinen Situation der verschiedenen Spitäler unter dem Monarchen und der Gründung des Josephinums 1785.
Brambilla war für viele Verbesserungen in den Krankenhäusern verantwortlich. So legte er größten Wert auf die Einführung verschiedener Vorschriften und besserer Hygienezustände. Brambilla bemühte sich außerdem um eine klare Trennung von Patienten mit verschiedenen Krankheiten, sodass die Gefahr, dass sich die Patienten gegenseitig anstecken konnten, erheblich verringert wurde. Aber auch ein Rauchverbot und regelmäßiges Wechseln der Wäsche forderte er mit Nachdruck. Im zweiten Teil der Quelle konzentrierte er sich auf die Gründung, die Errichtung und die verschiedenen Sammlungen des Josephinums. Die Akademie, die von ihm selbst eröffnet wurde, sollte in Zukunft nicht nur der Ausbildung von Ärzten, sondern auch der Förderung der medizinischen Wissenschaften dienen. In diesem zweiten sehr strukturierten Teil des Appendice wird die gesamte wissenschaftliche-medizinische Sammlung, die das Josephinum beherbergte, detailgetreu aufgelistet, man kann daher von einer ersten ausführlichen Inventarliste der Akademie sprechen. Es gab sowohl die aus Florenz stammende Wachspräparatensammlung, die es den Professoren erstmals erlaubte, den anatomischen Unterricht ganzjährig abzuhalten, wie auch eine Sammlung von verschiedenen anderen Präparaten, die Brambilla der Akademie zum Teil selbst zum Geschenk gemacht hatte.
Im ersten wie im zweiten Teil listet Brambilla nicht nur auf, sondern beschreibt die Erfolge seiner neuen Regeln anhand vieler einzelner Beispiele. Hinzu kommt die Beschreibung besonderer Fälle, die in allen Details erzählt werden und dabei dem Leser den wichtigen Nutzen für die medizinische Wissenschaft deutlich machen sollten