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Die Kraft des Taktischen

Abstract

Diese Arbeit wirft einen genauen Blick auf die sogenannte Julikrise, die 1870 zum Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs führte. Anders als die meisten Studien zum Thema konzentriert sie sich nicht auf das politisch-strategische Interesse der beiden Regierungen an einem Krieg. Im Mittelpunkt stehen vielmehr die taktischen Fehler, die auf beiden Seiten begangen wurden. Sie waren für den Kriegsausbruch von entscheidender Bedeutung, da sie am Ende der Krise zu einer Situation führten, in der sowohl Paris als auch Berlin keine andere Möglichkeit sahen, als die diplomatische Auseinandersetzung auf die Spitze zu treiben. Im Fall der französischen Regierung ist diese Feststellung nicht neu; im Fall der preußischen dagegen ist sie eine Seltenheit. Auch Bismarck, so die zentrale These dieser Arbeit, wurde am Ende zum Gefangenen seiner eigenen taktischen Fehler.This thesis takes a close look at the so-called July crisis, which in 1870 led to the outbreak of the Franco-Prussian War. Unlike most studies on the subject, it focuses not on the political-strategic interests of the two governments in going to war. Rather, the tactical errors committed by both sides are at the centre of attention. They were crucial for the outbreak of the war, because they led to a situation at the end of the crisis in which both Paris and Berlin saw only the option of taking the diplomatic quarrel to extremes. In the case of the French government this finding is not new; in the case of Prussia, however, it is a rarity. Bismarck, too, in the end, according to the central thesis of this work, became a prisoner of his own tactical mistakes

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