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Theater und Entwicklungszusammenarbeit - Katalysator sozialen Wandels?

Abstract

Wie sind die Bereiche Theater und Entwicklungszusammenarbeit (EZA) miteinander verbunden? Und kann Theater in diesem Bereich ein Katalysator für soziale Veränderungen sein? Diese Arbeit gibt einen allgemeinen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen der Beziehung der beiden Bereiche Theater und Entwicklungszusammenarbeit. Sie gliedert sich dabei in vier Teile, die unterschiedliche Perspektiven und Stellungnahmen zu diesem Themenkomplex beinhalten. Der erste Teil untersucht die grundsätzlichen Möglichkeiten des Theaters emanzipatorisches Handeln und soziale Veränderungen auszulösen. Die Theorien Brechts, Boals, Freires und Ngugi Wa Thiong’o werden eingehend besprochen. Im folgenden Kapitel wird die Geschichte des Theaters in der EZA dargestellt. Mit der Integration des Kulturbereiches in die offizielle EZA, veränderte sich auch die Rolle des Theaters. In den 1960er Jahren wurde Theater vorwiegend als Kommunikationsinstrument im Bildungs- und Gesundheitsbereich eingesetzt. Inzwischen spielt Theaterarbeit auch in der Friedens- und Konfliktarbeit eine wichtige Rolle und wird zudem häufig zur Gewährleistung von Partizipation eingesetzt. In den letzten Jahren hat sich der Fokus der EZA immer mehr auf eine Förderung kultureller Institutionen und internationaler Netzwerke gerichtet. Die offiziellen Agenden der EU, Deutschlands und Österreichs bezüglich der Rolle des Theaters innerhalb der offiziellen EZA werden in Kapitel vier besprochen. Anhand des Beispiels des Operndorfprojektes von Christoph Schlingensief sollen die Grenzen und Möglichkeiten der Beziehung von Theater und EZA diskutiert werden. Die Conclusio greift die grundlegende Forschungsfrage auf und kommt zu dem Schluss, dass Theater in der EZA zu sozialem Wandel beitragen kann. Entscheidend ist eine kritische Selbstreflexion der KünstlerInnen und TheateraktivistInnen, die sich bewusst als Katalysatoren und MittlerInnen der Theaterprojekte verstehen müssen.How does the connection between theatre and development work? Also, can theatre be an instrument for social change in the frame of development work? This text gives an overview of the intersections and possibilities in the field of theatre and development. As culture became a more and more relevant factor in development work and theory, theatre also changed its role. From being a communication tool in educational and health programmes, theatre became relevant in peace and conflict resolution and as a tool to put participation in development work into practice. Furthermore, international agendas concentrated their focus on establishing institutional settings and international networking possibilities in the field of culture. But can theatre in the frame of development work offer new perspectives and be used as a tool for social change and empowerment? The thesis starts with a discussion concerning three important theatre theorists and explores the idea of the capabilities of theatre as an instrument for social change. The following chapter gives an overview of different names and definitions in the field of theatre and development and its development history. The next chapter analyzes how theatre and culture are integrated in the official development agendas of the European Union, Germany and Austria. The last chapter raises questions about the possibilities and limits of theatre in development work and discusses them using the example of Schlingensiefs project about building a theatre village in Burkina Faso. The intellectual and artist plays a crucial role in assuring that the theatre project can define its goals by the people involved in it. The artist or theatre activist has to work self-reflectively in order to engage him/herself in a sustainable and critical theatre

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