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Europäische Identität in der deutschen und englischen Literatur des 20.Jahrhunderts anhand der Rezeption des antiken Europa-Mythos

Abstract

Die Arbeit stellt die Rezeption des Europa-Mythos in der Literatur des 20. Jahrhunderts im deutsch- und englischsprachigen Raum vergleichend gegenüber und analysiert auf Basis der Rezeption des Mythos das Vorhandensein und die Ausprägung europäischer Identität. Das theoretische Fundament des Mythos wird anhand der Mythentheorie von Hans Blumenberg erarbeitet, aus der sich ergibt, dass aus der Rezeption des Mythos und seinen aktualisierenden Bearbeitungen Rückschlüsse auf den Zustand, die Probleme und Identitäten der zeitgenössischen Gesellschaft gezogen werden können. Die schematische Darstellung und Analyse der Rezeption des Europa-Mythos in der deutsch- und englischsprachigen Literatur zeigt seine Aktualisierungen und Funktionalisierungen. In der Folge werden die Aussagen der Autoren über Europa, europäische Identität und europäische Problemstellungen herausgearbeitet und verglichen. Es bestätigt sich die These, dass es zwischen der Rezeption des Europa-Mythos im deutschsprachigen Raum und jener im englischsprachigen Raum maßgebliche Unterschiede in quantitativer und qualitativer Hinsicht gibt: Europa und europäische Identität sind in Deutschland, das eine der treibenden Kräfte der europäischen Einigung ist, im gesamten 20. Jahrhundert fixer Bestandteil des politischen und literarischen Diskurses. Im Gegensatz dazu steht Großbritannien, das dem Europagedanken und der europäischen Einigung seit jeher skeptisch gegenüberstand. Der Stimmungsverlauf der Reflexion über europäische Identität anhand der Rezeption des Europa-Mythos ist in beiden Sprachräumen ähnlich, jedoch in Großbritannien verzögert

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