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Age of Acquisition und agrammatische Störungen der Morphologie

Abstract

Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Flexionsmorphologie des deutschen Plural- und Partizipsystems. Genauer gesagt behandelt sie deren Erwerb und Verarbeitung, sowie Störung bei aphasischen Patienten mit agrammatischer Symptomatik. Diese drei Hauptthemen wurden je für sich alleine, als auch der Einfluss des Erwerbsreihenfolge auf das Störungsbild bei Aphasikern, untersucht. Zusammenhänge zwischen Erwerbszeitpunkt und Verlust nennt man in der Linguistik und Psychologie Age of Acquisition – Effekte. Hierzu stellte ich einige Studien und Erklärungsansätze vor. Dazu musste jedoch vorher geklärt werden, was man unter Erwerb versteht, oder genauer gesagt, ab wann man etwas als erworben ansehen kann. Auch hierzu gibt es viele Theorien, von denen ich einige präsentierte und schließlich meine eigene Definition postulierte. Weiters ging ich, wie bereits erwähnt, auf die Struktur des deutschen Partizip- bzw. Pluralsystems ein, wobei ich mein Hauptaugenmerk auf den wesentlich komplexeren Plural legte. An dieser Stelle wurden verschiedne Faktoren der jeweiligen Marker behandelt, die den Erwerb beeinflussen (könnten). Weiters stellte ich zum Punkt Verarbeitungsmodelle, Single- und Dual Mechanism Modelle vor, sowie auch alternative Ansätze dazu. Auch einige Langzeituntersuchungen und Elizitationsstudien zu Erwerb bzw. Emergenz präsentierte und verglich ich. Um dies theoretischen Ansätze und Studienergebnisse zu überprüfen führte ich selbst je einen Test zu Plural- und Partizipfähigkeiten, bei Kindern und Agrammatikern durch. Die Ergebnisse stimmten mit einigen Angaben aus der Literatur überein, anderen widersprachen sie komplett, wie z.B. der Annahme von –s als Defaultplural. Die aus meinen Daten abstrahierte Erwerbsreihenfolge konnte die Leistung der Aphasiker relativ gut vorhersagen, was die Annahme eines Age of Acquisition – Effekts plausibel erscheinen lässt

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