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Ecology of the chelid turtles Platemys platycephala, Mesoclemmys gibba and Mesoclemmys nasuta in French Guyana

Abstract

Obwohl Französisch Guyana ein relative kleines, in Größe mit Österreich vergleichbares, Land ist, zeigt es eine beeindruckende Diversität an Schildkröten: 14 Arten der Ordnung Testudines kommen auf einer Fläche von 86.504 km² vor. Von diesen 14 Arten gehören viele zu wissenschaftlich unterrepräsentierten Familien wie auch die cheliden Schildkröten Mesoclemmys gibba, Mesoclemmys nastua und Platemys platycephala. Diese drei Arten werden regelmäßig in der Reserve Naturelle de Nouragues, einem Schutzgebiet in Französisch Guyana, angetroffen. In dieser Arbeit wird eine zusammenfassende Übersicht von Aspekten der Ökologie dieser drei cheliden Arten gegeben. Jede Art wird detailliert anhand von Vergleichen mit Museumsexemplaren beschrieben. Aufzeichnungen über die Verbreitung in Französisch Guyana wurden in Verbreitungskarten dargestellt. Daten über Habitat und Aktivität, Ernährung und Fortpflanzung aus dem natürlichen Verbreitungsgebiet mit besonderem Fokus auf Französisch Guyana, aquiriert aus der zugänglichen wissenschaftlichen Literatur werden besprochen und verglichen. Wegen des Mangels an Daten zu bestimmten Aspekten der Life-History wie Inkubationsdauer, Paarung und Ernährung wurde auch Liebhaberliteratur mit Daten aus der Haltung einbezogen, allerdings in separaten Kapiteln. Aufzeichnungen über Funde von Mesoclemmys gibba sind hauptsächlich über die küstennahen Gebiete von Französisch Guyana verteilt, aufgrund ihrer pan-amazonischen Verbreitung ist es aber wahrscheinlich, dass die Art auch in den südlichen Teilen des Landes vorkommt. Es handelt sich um eine scheue Spezies, die in ihren Anforderungen an das Habitat nicht besonders beschränkt ist, solange es ein wenig Wasser und typische Futterelemente wie Amphibienlarven, Insekten und Würmer gibt. Algen und Pflanzensamen wurden auch als von wild lebenden Tieren aufgenommene Nahrung berichtet. Mesoclemmys gibba scheint sehr anpassungsfähig an variierende Habitatbedingungen zu sein und es wird auch über Ästivation unter für die Schildkröten ungünstigen Bedingungen berichtet. Unter natürlichen Bedingungen ist kein Paarungsverhalten beschrieben und es gibt nur wenige Daten über Reproduktion in der Natur. Typischerweise werden zwei bis vier Eier in flache Gruben abgelegt und mit Blättern bedeckt. In Französisch Guyana werden die Eier während der Trockenzeit gelegt und Schlüpflinge erscheinen fünf bis sechs Monate später zu Beginn der Regenzeit. Mehrere Berichte über die Haltung und Zucht von M. nasuta in menschlicher Obhut sind vorhanden, die sie als ruhige Art beschreiben, welche sich leicht an die Terrarienhaltung anpasst. Mesoclemmys nasuta ist eine endemische Art für den Guyanaschild und wird seit 1987 als eigenständig von der nah verwandten Art M. raniceps angesehen. Daher muss beim Lesen der älteren Literatur Vorsicht geboten sein, um nicht Daten von Guyana-Populationen mit denen von außerhalb Französisch Guyanas zu vermischen. Die Art kann in kleinen Waldbächen und Tümpeln im gesamten Land angetroffen werden, aber wegen ihrer versteckten Lebensweise sind Beobachtungen selten. M. nasuta scheint eng and Wasserkörper einer gewissen Größe gebunden zu sein, denn es gibt keine Berichte von über Land wandernden oder ästivierenden Tieren. Kotanalysen von frisch gefangenen Tieren zeigten, dass Krabben, Käfer und Teile von Früchten, Pflanzen und Samen als Nahrungsquelle genutzt werden. Daten über Paarung und Fortpflanzung in der Natur sowie in der Haltung sind nicht vorhanden. Wie auch M. gibba ist auch Platemys platycephala eine Art mit einer weitreichenden Verbreitung über das gesamte amazonische Südamerika. Sie ist von mehreren über Französisch Guyana verteilten Lokalitäten bekannt, scheint aber Wälder mit geschlossenem Kronendach und temporäre Tümpel zu bevorzugen. Beobachtungen an wildlebenden Exemplaren werden oftmals gemacht, während sie nach Nahrung suchen, was hauptsächlich in kleinen Wasserkörpern passiert. Zum Ruhen suchen sich die Tiere umgefallene Baumstämme aus oder graben sich in Blätter an der Wurzel eines Baumes ein. Niederschlag scheint eine bedeutende Rolle im Leben von P. platycephala zu spielen und es wird vermutet, dass die Art während der Trockenzeit ästiviert. Keine direkten Beobachtungen der Nahrungsaufnahme sind derzeit in der Literatur vorhanden, aber Magenspülungen und Beobachtungen an Exemplaren in menschlicher Obhut weisen darauf hin, dass sie sich von Kaulquappen, Amphibieneiern, kleinen Insekten und Würmern ernähren. Ein Paarungsverhalten ist in der Natur und in menschlicher Obhut beschrieben. Weibchen legen nur ein einzelnes Ei pro Gelege ab, aber mehrere Gelege pro Saison sind möglich. Die Inkubationszeit in der Natur ist unbekannt, aber in der Haltung erscheinen Schlüpflinge nach ungefähr 180 Tagen.Although French Guyana is a relatively small country, comparable in size to Austria, its turtle diversity is impressive: 14 species of the order Testudines occur over an area of 86.504 km². Of these 14 species, many belong to scientifically underrepresented families such as the chelid turtles Mesoclemmys gibba, Mesoclemmys nasuta and Platemys platycephala. These three species are regularly recorded in the Reserve Naturelle de Nouragues, a forest reserve in French Guyana. In this thesis, a comprehensive review of aspects of the ecology of these three chelid species is given. Every species is described in detail by comparing museum specimens. Distribution records in French Guyana are compiled for composition of distribution maps. Data on habitat and activity, feeding and reproduction from their native range with special focus on French Guyana, acquired from available scientific literature are reviewed and compared. Because of lack of data of certain aspects of life history like incubation period, mating and feeding, also hobbyist literature with data from captive husbandry is incorporated in separate chapters. Records of Mesoclemmys gibba are dispersed mainly along the coast of French Guyana, but because of its pan-amazonian distribution it is likely that the species also occurs in the southern parts of the country. It is a shy species that doesn’t seem to be constricted to any specific habitat as long as there is some fresh water and typical food items such as amphibian larvae, insects and worms. Algae and plant seeds are also reported to be ingested by free-ranging specimens. M. gibba seems to be very adaptable to varying habitat conditions and is also reported to aestivate if necessary. Mating behaviour is not described under natural conditions and data on natural reproduction are scarce. Typically, two to four eggs are laid in shallow cavities and covered with leaves. In French Guyana, eggs are deposited during the dry season and hatchlings emerge five to six months later at the start of the rainy season. Several reports of keeping and breeding M. gibba under captive conditions are available which describe it as a gentle species which adapts easily. Mesoclemmys nasuta is an endemic species of the Guyana Shield and is considered a separate species of the closely related species M. raniceps since 1987. Therefore older literature has to be read carefully to avoid mixing up data from guyanian populations with populations from outside of French Guyana. The species is found in small forest streams and ponds all over the country, but because of its hidden lifestyle, observations are rare. M. nasuta seems to be closely bound to water bodies of a certain size, because there are no records of specimens migrating over land or reports on aestivating specimens. Fecal analyses of freshly caught specimens showed that crabs, beetles and parts of fruits, plants and seeds are used as food sources. Data on mating and reproduction are absent from the field and from captivity. Like M. gibba, Platemys platycephala is a species with a wide-ranging distribution all over amazonian South America. It is known from several locations spread over French Guyana, but seems to prefer forests with closed canopy and temporary ponds. Observations on specimens in the field are often made when they are foraging for food, which is mostly done in small waterbodies. For resting, specimens will chose fallen trees or bury themselves under leaves at the roots of trees. Rainfall seems to play an important role in the life of P. platycephala and the species is suspected to aestivate during the dry season. No direct observations on feeding are currently reported, but stomach flushings and observations on captive specimens indicate that they feed on tadpoles, amphibian eggs, small insects and worms. Mating behaviour is described under natural and captive conditions. Females will lay only one single egg per clutch, but multiple clutches per season are possible. Incubation time in the field is unknown, but in captivity hatchlings emerge after approximately 180 days

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