Kurzfassung
Durch genetische, ethnographische, linguistische, etymologische und archäologische Forschungen stellte es sich heraus, dass die Kurden eines der ältesten Völker der Welt darstellen. Trotzdem haben die 50 Millionen Kurden immer noch kein Recht für einen Staat, während es Staaten mit einer Bevölkerung von 50.000 gibt. In diesem Sinne muss für die demokratische Lösung des Kurdenproblems der geschichtliche Hintergrund dieses dynamischen Prozesses untersucht werden.
Es ist nicht möglich, die gegenwärtige Situation zu verstehen, ohne die Vergangenheit zu kennen und diese gemeinsam mit dem Istzustand zu analysieren. In diesem Sinne werden hier bestimmte Argumente und Thesen zur Identität der Kurden, zu den wichtigsten Aufständen und separatistischen Bewegungen und zur diesbezüglichen Haltung des Staates vorgestellt.
Die Verleugnungspolitik des türkischen Staates seit seiner Gründung führte dazu, dass das Kurdenproblem eine Schlüsselposition bei der Demokratisierung der Türkei einnimmt. In dieser Abhandlung wird argumentiert, dass das Kurdenproblem ein Maß für und eine Spiegelung des Demokratisierungsproblems der Türkei darstellt und jeder Demokratisierungsversuch gleichzeitig ein Versuch für die demokratische und gerechte Lösung des Kurdenproblems ist.
Es ist notwendig, das Kurdenproblem, das momentan viel zu sehr militärisch und politisch behandelt wird, wieder auf einer humanistischen Ebene zu beurteilen. Das ist nur durch die korrekte Anwendung des Rechts möglich. In diesem Sinne unterstützt diese Abhandlung die demokratische Öffnung der türkischen Regierung, die seit kurzem als zentrales politisches Anliegen definiert wird, wobei auch die Fehler und die unzureichenden Seiten dieses Projektes betont werden.Abstract
Genetic, ethnografic, lingustic, etymologic and archaeologic evidence shows that the Kurds are one of the world’s oldest people. Although it counts more than 50 million people, it has not achieved the goal of establishing its own state – whereas there are states with as few as 50.000 citizens. Any effort to solve the Kurdish problem must be analysed with regards to the historical facts and the existing dynamic processes.
It is not possible to understand the current situation without properly studying the past and analysing the current status. Therefore this paper presents various arguments and thesis regarding the Kurdish identity, the most important uprisings and separatist movements and the respective attitude of the Turkish state.
The Turkish politics of denial – since its foundation – have resulted in the Kurdish problem taking a key position in the Turkish process of democratisation. In this thesis, I argue that the Kurdish problem is a measure and mirror for the problems the Turkish state faces in its struggle to improve the political ecosystem. Each attempt in this direction also contributes to a democratic and just resolution of the Kurdish problem.
At the moment, the Kurdish problem is mainly dealt with on a military and political basis. It is imperative to take it back to a more humanistic approach. This also needs proper implementation of human rights. In this sense, this thesis supports the democratic opening of Turkey, which is now one of the most important political concerns. However, it is also shown that the current approach contains errors and inadequateness