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Die Entwicklung des Qualitätsmanagements und die Auswirkungen auf die Betriebsorganisation im soziokulturellen Handlungsfeld

Abstract

Organisationen müssen sich aufgrund von Veränderungen am Markt ständig anpassen und weiterentwickeln, um die Kundenbedürfnisse zu gewährleisten. Einflussfaktoren wie die Industrialisierung und der Wechsel von Handwerksbetrieben zu industriellen Großunternehmen beeinflussten die Betriebsorganisation wie auch das Bild der Arbeitskraft im Unternehmen. Die zunehmende Vereinheitlichung von Arbeitsprozessen wurde als tayloristisches Produktionssystem bekannt und vom Automobilproduzenten Henry Ford zum fordistischen Produktionssystem weiterentwickelt. Der Marktwandel ab den 1950er Jahren brachte die Konsumenten in eine günstige Position, und die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden wurden über Absatzmärkte bestimmt. Nur jene Unternehmen, denen es gelang, diese Wünsche zu decken, waren erfolgreich. Es galt nun, sich vom Konkurrenten zu unterscheiden. Eine Möglichkeit dazu war die Positionierung als Qualitätsproduzent. Damit startete die betriebswissenschaftliche Diskussion über Kosten und Nutzen des Qualitätsmanagements. Es folgte eine Debatte darüber, was unter „Qualität“ zu verstehen wäre. Die Entscheidung, Qualitätsmanagement zu betreiben, sollte zusätzlich eine Veränderung der Mitarbeiter hervorrufen. Gerade in der Frage des Qualitätsbewusstseins werden Mitarbeiter stärker denn je mit der Unternehmenskultur vereint. Globalisierte Marktverhältnisse erschwerten zusätzlich das Unternehmensumfeld, Flexibilisierung und Produktivitätssteigerung rückten in das Interesse der Industrieunternehmen. Dies eröffnete unter anderem neue Marktchancen für Qualitäts- und Prozessverbesserungssysteme wie Total Quality Management, Lean und Six Sigma. Mit diesen Verbesserungssystemen wurde vor allem die Interaktion und Einbindung der Mitarbeiter in die Entscheidungsprozesse betont. Daraus ist eine Abkehr vom tayloristischen Produktionssystem abzuleiten, und einer humanen Prozesslandschaft steht im dritten Jahrtausend – so ist zu hoffen – nichts mehr im Wege. 215 In dieser Arbeit wird untersucht, wie sich die großindustrielle Fertigung entwickelt hat, und es werden die einzelnen Entwicklungsstufen der Qualitätsmanagementsysteme dargelegt. Weitere Berücksichtigung finden die Prozessverbesserungssysteme Lean und Six Sigma, die ab den 1990er Jahren mit den vorhandenen Qualitätsnormen zu interagieren begannen. Es werden die Entscheidungsgrundlagen nachvollzogen, nach denen Betriebe mehrere Qualitäts-Prozessverbesserungssysteme einsetzen. Am Fallbeispiel DuPont Performance Coatings, dem größten österreichischen Lackhersteller, wird demonstriert, wie sich diese Veränderungen auswirkten, und ob tatsächlich eine Humanisierung im Produktionsprozess stattgefunden hat. Letztendlich stehen – auf Kosten der Human-Ressourcen – weiterhin die Produktivitätssteigerung und Gewinnmaximierung im Vordergrund.Organisations need to be continually aware of changes in the market if they wish to continue to fulfil customer expectations. Influencing factors such as industrialisation and the change from craftsmanship based operations to large mass producing companies had an impact on how plants organised their processes as did the perception of employees in terms of their significance in the firm. The changes in the market during the 1950s led to the consumers suddenly finding themselves in a favourable position and their desires and wishes were transmitted to this market by means of their purchasing patterns. Only those companies that satisfied these desires and wishes were ultimately successful. The ability to be able to differentiate oneself from the competition had become vital. One example in this respect was to position oneself as the market leader from the quality perspective. Debating of the relationship between quality management and cost started and developed into the broader discussion of “Quality” as a concept. In making the decision to introduce a quality management culture the intention of an organisation was to also stimulate a change in the mentality of its workforce. In raising awareness of the significance of quality amongst their employees management was actually subconsciously uniting everyone under their company’s culture. Globalisation of markets placed additional burdens upon the strategies of companies and the resultant stress on flexibility and increased productivity resulted in a shift in the focus of industrial concerns. This led to, amongst other things, opportunities for quality and process improvement systems such as Total Quality Management, Lean and Six Sigma to flourish. With such improvement systems the involvement and engagement of employees in the decision making processes has become both fundamental and essential. 217 Due to these aspects enterprises began to turn away from the Tayloristic approaches and hopefully start with a human production concept in the third millennium. In this study the question of how large scale operation evolved will be investigated and the individual development steps of quality management systems will be demonstrated. Further consideration will be given to the process improvement systems Lean and Six Sigma from the 1990s onwards together with their integration into the existing quality systems of the time. The principles behind the decisions companies make in launching quality and process improvement systems will also be explained. In examining the case study of DuPont Performance Coatings Austria, the largest Austrian paint manufacturer, the impact of change will be shown and the question of whether or not a humanisation of production systems has actually occurred will be answered

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