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Versuch über das szenische Ereignis.

Abstract

In meiner Analyse zum Ereignis, kontextualisiert zu zeitgenössischem Tanz und Performance, stelle ich zunächst die Frage nach der Darstellung und der Vorstellung, um danach einen weiteren Bogen zu spannen zur Logik der Gabe und zum weiten Feld der Phänomenologie; genauer: zur Frage nach dem Darzustellenden oder Sich-Zeigenden kontextualisiert zur Aisthesis. Die Begriffe Nichts-als-Ereignis, methexis oder Teil-haber- schaften und die Unterbrechung nehmen dabei zentrale Positionen ein. Weiters wird die Gedankenfigur Nancys zur Grenze der Präsentation untersucht, welche per se charakterisierbar wäre durch ihre Eigenschaft der Undarstellbarkeit; dazu werden die Begriffe sens und „Präsenz-auf-Distanz“ näher analysiert, um exemplarisch anhand einer Arbeit des Choreographen Jérôme Bel mit dem Titel Le dernier spectacle die Verbindung zu zeitgenössischem Tanz und Performance zu ergründen. Dazu habe ich mir auch die Frage gestellt, ob der Tanz als Metapher für das „Ereignis des Denkens“ bei Nancy figuriert. Zur Thematik der Geste und des Berührens, welche in einem eigenen Kapitel untersucht wird, habe ich als Ausgangspunkt Giorgio Agambens Noten zur Geste sowie Gedanken zum „Still“ und zur Pose im Tanzkontext ausgewählt; so eröffnet sich ein zonales Gefüge um den Begriff der Potenzialität, in welchem auch Eingänge oder Ausgänge zu Nancys Überlegungen zum Wink und zur wichtigen Frage des Berührens führen sowie zur Exemplifizierung mittels der Arbeit von Meg Stuart und Benoit Lachambre mit dem Titel Forgeries, Love And Other Matters. Das letzte Kapitel befasst sich zunächst mit Nancys Gedanken zum Mit-Sein, und zum „Wir“, als medientheoretische Frage nach Erzeugung, Teilung und Zirkulation von Sinn und Bedeutung. Die Frage des Sinns und seiner Entstehung nimmt im daran folgenden Exkurs, in welchem ich auf Nancys Zusammenarbeit mit der Choreographin Mathilde Monnier eingehe, eine zentrale Position ein, wenn Nancy über den Tanz sagt, dass dabei immer eine „Welt“ als Sinntotalität erzeugt wird – jedoch immer erst im Vollzug im Modus einer „Aseität“, in welcher sich eine Andersheit entfaltet, also nicht mit monadischer Ursprünglichkeit oder Authentizität koinzidiert

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