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Das Bild Indiens in der schwedischen Literatur

Abstract

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Bildern Indiens in der schwedischen Literatur. Die Lyrik- und Prosawerke der Schriftsteller umfassen dabei eine Zeitspanne von etwa 150 Jahren und reichen vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts. In ihrer Methodik und Begriffsverwendung orientiert sich diese Studie an der komparatistischen Imagologie. Im einleitenden Teil erfolgt zunächst eine nähere Betrachtung des Orientalismus- und Postkolonialismusdiskurses, sowie des literarischen Exotismus in Europa. Bezugnehmend auf Edward Saids Werk Orientalism (1978) und auf die Gestaltung von Bildern des Orients in Europa durch die Geschichte, sollen die nachfolgend ermittelten Indienbilder in größere Zusammenhänge gestellt und mögliche Ein- bzw. Zuordnungen erlaubt werden. Im Anschluss beschäftigt sich die Studie mit möglichen für die Literatur als relevant geltenden Einflussfaktoren hinsichtlich der Wahrnehmung und Kenntnisnahme Indiens in Schweden. Im Hauptteil erfolgt schließlich eine thematische Analyse der ausgewählten Werke, die sich aus vier größeren Abschnitten zusammensetzt. Zeigt sich Indien beispielsweise in der Literatur der schwedischen Romantik fast durchgängig als Sinnbild einer ursprünglichen Vollkommenheit des Menschen, so lässt sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts oftmals eine starke Prägung der theosophischen Gedankenwelt von Indienbildern feststellen. Die zur Jahrhundertwende stark von der indischen Mystik und Religion beeinflusste Indiengestaltung in der schwedischen Literatur, erhält dann gegen Mitte des 20. Jahrhunderts eine völlig neue Ausrichtung, indem sie sich nicht länger in märchenhaft-phantastischen Träumereien verliert, sondern den Leser durch die Fokussierung auf erschütternde Lebenserealitäten, zur Solidarität und Handlung aufruft.This thesis deals with images of Indians in Swedish literature. The works of the authors in verse and prose cover a period of approximately 150 years and range from the beginning of the 19th century to the middle of the 20th century. In its methodology and use of terminology, this study is geared to the comparative imagology. First of all, the introductory part will look into the discourse of Orientalism and Postcolonialism as well as into literary exotism in Europe. With reference to Edward Saids work on Orientalism, the successional determined images of India shall be put into a wider context and possible classifications and correlations permitted. Furthermore, the study deals with possible, for literature considered as relevant parameter concerning perception and notice of India in Sweden. Finally, in the main part, a thematic analysis of the chosen works which consists of four major sections will be carried out. While in the literature of Swedish romanticism, for example, India presents itself virtually throughout the period as symbol of a natural perfection of mankind, at the end of the 19th century a strong influence of the theosophic notion of images of India can be frequently observed. Towards the middle of the 20th century, the composition of India, which was at the turn of the century strongly influenced by Indian mysticism and religion, gained an outright new orientation. It no longer lost itself in magical fanciful reverie but called on the reader to show solidarity and to take action

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