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Jahrringe von Schwarzkiefer und Eiche unterschiedlicher Standorte als Proxy für Wasserstandsschwankungen des Neusiedler Sees

Abstract

Historische Aufzeichnungen bis ins Jahr 1074 zurück belegen, dass der Wasserstand des Neusiedler Sees starken Schwankungen unterliegt, die von Überflutungen bis hin zur vollkommenen Austrocknung reichen können. Wie die Veränderungen des Seespiegels ist auch der jährliche Zuwachs der Schwarzkiefer Pinus nigra sowie der Traubeneiche Quercus petraea bzw. der Stieleiche Quercus robur vom Niederschlag bzw. der klimatischen Wasserbilanz abhängig. Daher sollten sowohl der Seespiegel als auch die Jahrringbreiten von Bäumen im Einzugsgebiet eine ähnliche zeitliche Entwicklung aufweisen. Die vorliegende Diplomarbeit untersucht, ob die Jahrringe der o. g. Baumarten als Proxy für die Wasserstandsschwankungen des Neusiedler Sees geeignet sind und wie unterschiedliche Standortbedingungen dieses Potenzial beeinflussen. Die Untersuchung beinhaltet die Beschreibung der Klimasensitivität von 127 Bäumen (60 Eichen und 67 Schwarzkiefern) an acht unterschiedlichen Standorten im Leithagebirge durch die Analyse von Klima-Wachstums-Beziehungen (Response-Function-Analyse von Jahrring-, Frühholz- und Spätholzbreite sowie Spätholzanteil einerseits und sechs verschiedenen Klimaelementen monatlicher Auflösung andererseits), die landschaftsökologische Aufnahme der Standorte und der dort vorkommenden Böden sowie die statistische Beschreibung der Beziehungen zwischen den Jahrringparametern und zwei verschiedenen Varianten von Seespiegelmittelwerten mittels linearer Regressionen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Schwarzkiefer zwar eine höhere Klimasensitivität aufweist, die Eiche aber den Seespiegel besser abbildet. Mit einem linearen Modell, das Jahrringparameter beider Baumarten einbezieht, ist unter Umständen die Rekonstruktion der Wasserstandsschwankungen des Neusiedler Sees über den Zeitraum instrumenteller Aufzeichnungen hinaus möglich.Historical records back to 1074 AD show that the water level of Lake Neusiedl has been subject to great fluctuations – not only floods but also periods where the basin was completely dry occurred in the past. These fluctuations as well as the annual increment of black pine Pinus nigra and sessile oak Quercus petraea or English oak Quercus robur are dependent on precipitation resp. climatic water balance. Therefore, lake level and tree ring widths should show similar chronological developments. This diploma thesis investigates the applicability of the mentioned species’ tree rings as a proxy for the lake level fluctuations and how different site conditions influence this potential. The investigations include the description of 127 trees’ (67 black pines and 60 oaks) climate sensitivity at eight different sites in the Leitha Mountains by examination of climate-growth-relationships (response-function-analysis of tree ring width, earlywood width, latewood width and latewood percentage on one hand and six different climate elements at monthly resolution on the other hand), the characterisation of the sites and their soil types as well as the statistical description of the relationships between tree ring parameters and two different lake level mean values by linear regression. The results display that black pine shows higher climate sensitivity but oak’s reproduction of the lake level is better. A linear model consisting of both species’ chronologies can possibly be used to reconstruct Lake Neusiedl’s fluctuations beyond the period of instrumental records

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