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Interpretation of child labour in Uganda

Abstract

Diese Studie hinterfragt die gängige Interpretation von Kinderarbeit durch die nähere Betrachtung von vorherrschenden Ansichten der Kinder und der lokalen Bevölkerung der Fischergemeinschaften im Wakiso District am Viktoriasee (Uganda). Zur Analyse stehen dabei die Kindererziehung sowie der Einfluss auf die arbeitende Kindheit, der neu aufkommende Diskurs über Kinderarbeit, Meinungen zur Schule und Arbeit sowie Meinungen zur Kinderarbeit als Teil von öffentlicher Politik. Zur Konzeptionalisierung, Datensammlung und Präsentation der Forschungsergebnisse wurden in dieser Studie unter anderen interpretative, konstruktivistische und ökologische Theorierahmen und –instrumente herangezogen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass ökologische Faktoren und der Erziehungsstil einen erheblichen Einfluss auf die Kindererziehung haben und die Kindheit von arbeitenden Kindern erheblich formen. Nichtsdestotrotz bestimmen Armut und Vulnerabilität die Wahrnehmung von Kinderarbeit. Kinder selbst nehmen Kinderarbeit als „erzwungene, missbrauchende und grausame Arbeit“ wahr. Für ihre Arbeitsbeteiligung machen sie vor allem Vulnerabilität, traditionelle Verantwortung und den Eigenwillen der Kinder selbst verantwortlich. Erwachsene konstruieren den Diskurs über Kinderarbeit auf folgende drei Arten: i) als traditionelle Weise der Kindererziehung; ii) als ein hegemonie-geleitetes Kulturleitbild des Westens; iii) als eine missbrauchende, gewalttätige und ausbeuterische Arbeit. Die Kinder verlangen nach einer praxisorientierten und bezahlbaren Bildung, die traditionelle und moderne Kenntnisse vermittelt, was Schulen allerdings nicht bieten können. Deshalb bevorzugen Kinder zu arbeiten anstatt zur Schule zu gehen. Die Haltung der Eltern ist gleichzeitig unrealistisch, genauso wie die meisten öffentlichen Bestimmungen in Bezug auf Kinderarbeit. Die entstehenden Diskurse stellen die allgemeine Sprachverwendung in Frage, die nicht auf lokale Interpretationen reduziert werden kann, und sie verlangen gleichzeitig nach einem Dialog, der die Entstehung von lokalen Konzepten von Kinderarbeit und Kinderrechten zulässt. Diese Diskurse zeigen die Notwendigkeit auf, Indikatoren von Missbrauch zu entwickeln, die Kinderarbeit klar festlegen. Zusätzlich müssen Maßnahmen zur Verbesserung von Kindheiten ökologische und erzieherische Faktoren berücksichtigen, welche bisher zu Fehlern in der Kinderbetreuung beigetragen haben – auf einer Mikro-, Meso-, Exo- und Makroebene. Weiters dürfen Maßnahmen zum Wohle der positiven Kindsentwicklung und zum Dialog nicht außer Acht gelassen werden.This study interrogated the interpretation of child labour basing on insider and popular perspectives of children, and local people in Uganda’s fishing communities on Lake Victoria, in Wakiso district. Analytical areas involved the context of child upbringing and how it shapes working childhoods; the emerging discourses on children’s work; views on school and work; and views on child labour in light of public policy. It was guided by among others, the interpretive, constructivist, and ecological theoretical frameworks and tools, during conceptualisation, data collection and presentation of findings. The findings reveal that ecological factors and parenting behaviour play a critical role in child upbringing, and shape working childhoods. Poverty, vulnerability and exclusion however, largely frame the interpretation of child labour. Children abstract child labour as “forced, abusive and cruel work." They underline vulnerability, traditional responsibility and children’s agency as responsible for their involvement in work. Adults’ construction of child labour reveals three discourses: i) traditional approach to child upbringing; ii) a hegemonic cultural concept of the West; iii) as abusive, violent and exploitative work. Children crave for practical and affordable learning, involving traditional and modern skills; however, the school cannot provide it. Hence, they choose work instead of school. Parents view as unrealistic, most of the provisions in public policy on child labour. The emerging discourses challenge language use that is not reducible to local interpretations and call for dialogue in generating the local equivalent for categories such as child labour and children’s rights. They suggest a need, to identify indicators of abuse that constitute child labour. In addition, interventions aiming to shape desirable childhoods ought to target ecological and parenting factors, that induce failures in the child care ecology—comprising micro, meso, exo, and macro systems; shaping positive child agency; and fostering dialogue driven interventions

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