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Die Theorie des Radikalen Konstruktivismus im Kommunikationsmodell des NLP

Abstract

Der Radikale Konstruktivismus setzt sich mit dem Verhältnis von Wissen und Wirklichkeit auseinander. In der Theorie des Radikalen Konstruktivismus ist die Wirklichkeit keine objektive Voraussetzung, sondern eine Konstruktion aus wahrgenommenen Erfahrungen. Ganz allgemein ist unser Wissen „brauchbar“, wenn es der Erfahrungswelt standhält und uns befähigt, Vorhersagen zu machen und gewisse Ereignisse zu meistern oder zu verhindern. Ernst von Glasersfeld, der Begründer des Radikalen Konstruktivismus, bezeichnet diesen Ansatz in der Theorie des Radikalen Konstruktivismus als gangbaren Weg – als Viabilität. Handlungen nennt er dann viabel, wenn sie zu den Zwecken und Resultaten passen, die wir für sie vorgesehen haben. An diesem Punkt setzt das Modell des neurolinguistischen Programmierens an. Grundlegend ist die These, dass wir die Welt, die wir erleben, unwillkürlich aufbauen und daher nicht wissen, wie wir sie aufbauen. NLP beschäftigt sich damit, wie wir wahrnehmen und wie wir unser Weltbild zusammensetzen. Und NLP zeigt Möglichkeiten auf, diese Wahrnehmungen gezielt und bewusst zu ändern. Mit dieser Beseitigung der Unwissenheit über die eigene Wahrnehmung sollen den Menschen Alternativen zu ihrer Wahrnehmung und zu ihrem Verhalten – und damit zum Verhalten anderer – gegeben werden. Meine Diplomarbeit stellt dar, dass NLP die gemeinsamen theoretischen Grundlagen des Radikalen Konstruktivismus und des NLP praktisch - in einem Kommunikationsmodell - umsetzt. Ebenso wird dargelegt, wie diese Umsetzung erfolgt. NLP legt den Theorien des Radikalen Konstruktivismus ein Sprachmodell zugrunde, dessen Grundintention es ist, die Kommunikation der Menschen zu verbessern. Das Wissen um die Bedeutung und Macht der Sprache erlernt das Individuum durch den Prozess der Veränderung der Kommunikation. In Folge habe ich in meiner Arbeit anhand von konkreten NLP-Anwendungen, nämlich dem Ankern und dem Refraiming, dargestellt, wie NLP funktioniert und in welcher Art NLP in seinen Methoden und Strategien die Theorien des Radikalen Konstruktivismus anwendet. Beim Ankern habe ich erläutert, wie ein externer Auslöser eine innere Wirkung hervorruft. Ausgehend von der Annahme, dass Erfahrungen und Erlebnisse als sinnliche Informationen wahrgenommen und gespeichert werden, wird hier der Grundsatz des Radikalen Konstruktivismus verarbeitet, dass das Ich das Produkt eines aktiven Subjekts ist. Beim Refraiming wird ein Verhalten, das sich einmal als viabel erwiesen hat, nun aber als störend empfunden wird, in einen anderen Rahmen gesetzt – das heißt, in einem anderen Zusammenhang betrachtet, der dem Verhalten eine besser passende Bedeutung zukommen lässt. Der theoretische Ansatz des Radikalen Konstruktivismus, dass unser Wissen nicht „objektiv“, sondern nur „brauchbar“ sein kann, d.h. unserer Erfahrungswelt standhalten und uns befähigen soll, gewisse Ereignisse zu meistern oder zu verhindern, findet sich hier wieder. In dieser Art und Weise wird veranschaulicht, wie die Konstruktionen der Menschen in von ihnen gewünschte Richtungen geleitet werden können. Radikal Konstruktivistische Überlegungen fließen in diese grundlegenden Techniken des NLP ein. So wird dargelegt, wie die zuvor dargestellten theoretischen Grundlagen praktisch umgesetzt werden

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