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Journalistische Qualität

Abstract

Die Arbeit behandelt das Thema journalistische Qualität und setzt sich zunächst mit dem Stand der Forschung zu diesem Gegenstand auseinander. Seit Mitte der achtziger Jahre ist, parallel zum etwas früher einsetzenden Ethikdiskurs, eine breite Debatte feststellbar, die sich mit Kriterien und Messinstrumenten für journalistische Qualität auseinandersetzt. Die Ansätze entstammen den unterschiedlichen Positionen innerhalb der Kommunikationswissenschaft und reichen demnach von normativen Forderungen an den Journalismus über systemtheoretische Perspektiven bis hin zu rein publikumsorientierten Zugangsweisen. Zahlreiche Modelle, unter denen das Magische Vieleck Ruß-Mohls den meistverbreiteten Ansatz darstellt, bilden die Grundlage einer wissenschaftlichen Annäherung an journalistische Qualität. Zentraler Bestandteil der Arbeit ist eine Inhaltsanalyse des Nachrichten-magazins „Profil“, die nicht nur die Aufgabe hat, Aussagen über die Qualität dieses Printmediums zu liefern, sondern deren Gestaltung und Durchführung Aufschlüsse über Möglichkeiten und Grenzen der Inhaltsanalyse bei der Messbarmachung journalistischer Qualität im Allgemeinen bringen soll. Dabei erweist sich die Inhaltsanalyse als praktikables Instrument für eine auf konkreten Beiträgen bzw. Texten beruhende Operationalisierung journalistischer Qualität. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine qualitative Zugangsweise, die sich sogar hermeneutischer Elemente bedient und damit in Widerspruch zu der Ansicht von Vertretern der quantitativen Inhaltsanalyse steht, wonach sich diese auf die Analyse des manifesten Teils einer Nachricht zu beschränken habe. Ungeachtet solcher Differenzen ist jedoch festzustellen, dass die Inhaltsanalyse als einziges Instrument zur Feststellung journalistischer Qualität nicht ausreicht, da mit ihr wesentliche Aspekte, vorrangig jene mit Blick auf Akteure und Medienunternehmen, außer Acht bleiben müssen. Für das Nachrichtenmagazin „Profil“ stellt die Studie mittels einer Stichprobe aus dem Jahr 2008 fest, dass qualitativ gute journalistische Arbeit geleistet wird und „Profil“ – soweit dies mit der hier angewandten Methode nachweisbar ist – als Qualitätsmedium bezeichnet werden kann. Auch eine Längsschnittuntersuchung der Jahre 1999 bis 2008 zeigt, dass „Profil“ über den ganzen Zeitraum auf hohem Qualitätsniveau arbeitet, wobei die wenigen nachgewiesenen Fälle von Verstößen gegen journalistische Qualität größtenteils aus der Zeit bis einschließlich 2004 stammen. Es ist also eine ‚Verbesserung auf hohem Niveau’ zu erkennen

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