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Den Diskurs anders denken

Abstract

Wir legen Texte über diese Welt, um sie uns verfügbar zu machen. Verfügbarkeiten folgen Strategien, die sich wiederum aus dem Stimmengewirr von selbst ergeben, so scheinbar universeller, vormals göttlicher Logik entstammen, in weiterer Folge nicht mehr verhandelbar scheinen. Gerade weil sie sich der Autorenschaft entziehen, die Strategie nicht im Subjekt verortbar ist, wird ihnen Objektivität angedichtet. Es genügt das wiederholende Sprechen der immer selben Worte von institutionell legitimierten Menschen, um Gedachtes zu manifestieren. Es ist dies ein Wahr-Sprechen von Mythen, die einer Auslese unterzogen werden, wobei sich Letztere der Strategie zu fügen hat, schließlich muss Sinn geschaffen werden, der wiederum erst im Einklang von Strategie entstehen kann. So gehen Strategie, Mythos und Sinn einen Pakt ein, der von einer Welt erzählt, die immer schon so war, also selbst Mythos ist. Ein vierblättriges Kleeblatt etwa, hat da wie dort vier Blätter, die Bedeutung des Glücks allerdings, ist Zuschreibung, ist auf einer Metaebene verhandelt worden, liegt nicht im Objekt begraben, ist einer speziellen Art von Logik entsprungen, der wiederum selbst eine Geschichte zu eigen ist, nicht Zeuge eines So-Seins von Welt war. Das wissenschaftlich geschulte Auge meint zu erkennen, dass Erkenntnis vormals Logos und Mythos benötigte, um die Welt zu ordnen, uns allerdings mit der Aufklärung - quasi der Logos-stasierung von Welt - Letzterer abhanden gekommen ist. Diese Sicht der Dinge verkennt, dass der Mythos in den Logos integriert wurde, immer schon war, der Logos selbst Mythos ist. Da nun allerdings der Mythos als besiegt geglaubt wird, wird der Logos selbst zur Wahrheit erhoben. Nunmehr ist es das Wort selbst, das Wahrheit spricht, Kampfplatz ist, Kampfplatz um Wahrheit. Eben diesen Kampfplatz zu untersuchen, das Entstehen, das Produzieren von Wahrheiten, die nicht absolut zu denken sind, war Foucaults Anliegen. Das marxistisch gedachte Außen, das für eine Revolution nötig ist, wurde überwunden. Damit Einiges mehr. Sprache ist nicht länger Vehikel, mit dem eine Ideologie transportiert wird, vielmehr liegt in ihr selbst die Entstehung von Welt. Das Wort wird zum produktiven Ereignis, durch welches ebenso erst das Subjekt im Werden begriffen ist. Dadurch erkennt man den Machtcharakter des Wortes, erkennt man, dass Macht nur durch das Wort verteilt werden kann. Diese normschaffende Instanz ist nicht länger repressiv zu denken, sie lässt vielmehr Wissen durch das Wort entstehen. Sprache, Macht und das Selbst, drei Dinge, denen Ereignischarakter zukommen, welche die Welt als solche erst gebären, drei Dinge, die im Mittelpunkt foucault´scher Denkweise stehen. Da ist die geordnete, produzierende Rede, der Diskurs, sowie Strategien, welche nach „sinnhaften“ Machtspielen zu Dispositiven gerinnen und das endliche Selbst, welches durch Hervorbringen all dessen sich selbst zugleich permanent verändert. Diese Arbeit vergleicht insbesondere zwei Denkgebäude, um dadurch herauszufinden, welche Effekte die neu gedachten Elemente auf den Diskurs, mithin die Diskursanalyse selbst haben

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