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Intriguing heroines and scheming servants

Abstract

Das England der Stuart-Restauration und des frühen 18. Jahrhunderts brachte die ersten professionellen Dramatikerinnen hervor. Susanna Centlivre und Mary Davys waren produktive und erfolgreiche Schriftstellerinnen, die sich des Geschmacks ihres Publikums sowie ihrer prekären Situation als Frauen in einer Männergesellschaft gewahr waren. In ihren Theaterstücken perfektionieren sie den Balanceakt zwischen Reform und Komödie. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Interpretation der Parallelen und Unterschiede in den vier Stücken (“The Busie Body“, “The Northern Heiress“, ”The Self-Rival“, “A Gotham Election”), mit dem Hauptaugenmerk auf unkonventionellen Charakteren. Zudem werden Gründe für die Wahrnehmung und Bewertung von Centlivre und Davys auf verschiedenen Niveaus eruiert. Centlivres und Davys’ aktive, willensstarke und unabhängige „virtuous heroines“ (i.e. tugendhafte Heldinnen) verkörpern das Frauenbild ihrer Schöpferinnen und nehmen in den Stücken zentrale Rollen ein. Im Gegensatz zu den altmodischen, eindimensionalen Typen sind ihre unkonventionellen Figuren facettenreicher und komplexer. Speziell ihre sozial nieder gestellten Figuren, die für gewöhnlich Zielscheiben von Spott und Hohn sind, werden mit mehr Menschlichkeit und Toleranz und weniger Boshaftigkeit behandelt, als bei vielen männlichen Dramatikern. Mit ihren sozialkritischen Vorstellungen waren die Dramatikerinnen ihrer Zeit weit voraus, sie vermochten den Status der Frau nur auf der Bühne zu heben, auf das wahre Leben hatten sie jedoch keinen Einfluss. Die Analyse der Stücke lieferte keine große Unterstützung für Centlivres Vormachtstellung als die Dramatikerin des frühen achtzehnten Jahrhunderts. Beide Schriftstellerinnen brachten einfallsreiche, lustige und unterhaltsame Komödien hervor. Ihre Wertschätzung liegt im Auge des Betrachters und ist wohl eher eine Frage persönlichen Geschmacks als literarischen Könnens.Restoration and early eighteenth-century England saw the emergence of the first professional female playwrights. Susanna Centlivre and Mary Davys were both prolific and successful women writers. They knew the audience’s taste and were aware of their precarious position as female dramatists. In contrast to many of their male counterparts, they efficiently performed the balancing act between reform and comedy. This thesis analyses parallels and differences in the four plays (“The Busie Body“, “The Northern Heiress“, ”The Self-Rival“, “A Gotham Election”) with the main focus of attention on unconventional characters, in order to establish reasons for the evaluation of Centlivre and Davys on unequal levels, i.e. as a minor and a major playwright. Centlivre’s and Davys’ active, strong-willed, and independent virtuous heroines assume pivotal roles and articulate their creators’ social commentary. In contrast to the old-fashioned, one-dimensional stock characters, their unconventional major and minor characters are multifaceted. Especially socially inferior characters, who are usually prone to ridicule and mocking, are treated with more sympathy and little to no malice. Their dramatists were evidently ahead of their time in their social criticisms. As history has shown, they only managed to raise the status of women in their play-worlds, but had hardly any influence on real-world society. The analysis of the plays did not really yield much support for Centlivre’s supremacy as the early eighteenth-century dramatist. Both, Centlivre and Davys, wrote imaginative, funny, and entertaining comedies. Their evaluation is thus rather a matter of personal taste than of literary mastery

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