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Osteoporose beim Mann

Abstract

Die Knochenerkrankung Osteoporose als kostenintensive, chronische Volkskrankheit wird erst seit kurzem auch beim Mann anerkannt und genauer untersucht. Qualitativ durchgeführte Studien, die sich mit dem Umgang und dem Erleben der Krankheit speziell bei betroffenen Männern befassen, blieben bisher ausgespart. Im Zuge der vorliegenden Arbeit wurden neun Interviews mit männlichen Osteoporosepatienten geführt und nach der Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Es wurden zwei Fragestellungen bearbeitet: 1. Welche Aspekte sind beim Erleben und dem Umgang mit der Krankheit von Bedeutung? 2. Welchen Einfluss hat das Gesundheitssystem auf die subjektive Wahrnehmung der Krankheit? Die Ergebnisse zeigten, dass sich das Erleben und der Umgang mit der Osteoporose bei Männern im Wesentlichen unter den Punkten Konfrontation mit der Krankheit, Umstellung der Lebensweise und Integration in den Alltag einteilen lassen. Eine zufällige wie überraschende Diagnosestellung ist die Regel, wobei häufig versteckte Symptome den Männern anfangs den Umgang erschweren. In Bezug auf den Umgang mit der typischen „Frauenkrankheit“ Osteoporose fühlen sich die Männer weniger „betroffen“, sondern eher „verwirrt“. Im Allgemeinen berichten die Patienten über eine positive Einstellung zur Krankheit; gleichzeitig haben sie großen Respekt vor möglichen Krankheitsfolgen. Schmerzen/Folgesymptome führen zu Einschränkungen im Alltag. Wenn die Männer die Krankheit in den Alltag integrieren, ist es ihnen ein Anliegen, ihre Selbstständigkeit zu bewahren. Sie begegnen dem alltäglichen Leben mit erhöhter Vorsicht und hoffen stetig, dass sich ihr Zustand verbessert. Weiters spielt die Ehefrau als Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung für den betroffenen Mann eine bedeutende Rolle. Darüberhinaus hat die Beziehung zum Arzt/ zur Ärztin, die Informiertheit der Patienten und dessen Umgang mit Information über die Krankheit Einfluss auf die Wahrnehmung der Erkrankung. Bei der Aufklärung, Kommunikation und der ärztlichen Kompetenz wurden auf der Beziehungsebene zum Arzt/ zur Ärztin erlebte Defizite aufgedeckt. Wie intensiv die Männer ihre Krankheit wahrnehmen, hängt auch von ihrer Informiertheit ab. Der Umgang mit Information über die Krankheit beinhaltet die selbstständige Informationsbeschaffung bzw. der bestehende Wunsch nach mehr Information. Insgesamt betrachtet deutet vieles darauf hin, dass ein erhöhter Aufklärungsbedarf bezüglich der Krankheit besteht. Dem Mann als Betroffenen muss von Seiten der Ärzte erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Spezielle Fortbildungsseminare für praktische Ärzte sollten intensiver angeboten werden, um zu wenig aufgeklärte Männer besser zu informieren.Osteoporosis is known as a widespread bone disease that is cost-intensive and chronic. Osteoporosis has been extensively studied in women, but until recently, it was commonly ignored in men. Qualitative studies, which deal with handling and experiencing the illness particularly concerning men, has not been conducted so far. In the course of this diploma thesis, nine interviews with men suffering from osteoporosis were performed and evaluated according to the content analysis according to Mayring. Two questions were taken into consideration: 1. Which aspects are important while experiencing and handling osteoporosis? 2. Which influence does the health system have on the subjective perception of men concerning the disease? The results showed, that experiencing and handling osteoporosis of men can be essentially divided into the items “confrontation with the disease”, “conversion of the way of life” and “integration into everyday life”. A coincidental and diagnosis by surprise is common, whereby frequently hidden symptoms in men complicate handling of the disease. Regarding handling the typical „female disorder “, men don’t really feel shocked, but they are confused. Generally, the patients report a positive attitude to the disease. At the same time, they largely respect possible negative effects of the disease. Pain and subsequent symptoms lead to restrictions in everyday life. When men integrate the disease into their everyday life, it is very important for them to remain independent. Men are much more careful and they constantly hope that their condition improves. Furthermore, their wifes are very important for support and they help to cope with the disease in everyday life. In addition, the relationship with the physician, the level of information of the patients and dealing with information concerning the disease influences the perception of the illness. Concerning the fields of education, communication and medical expertise, some major deficits were discovered. How intense patients experience their disease depends also on their level of information. Handling information about the disease comprises the independent supply of information and the existing desire for more information. All in all it must be said, that there is an increased need of enlightenment concerning the disease. Physicians have to pay an increased attention to male patients suffering from osteoporosis. Special advanced training seminars for general practitioners should be offered more intensively, in order to inform too little educated men better

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