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Utopía social en Gioconda Belli

Abstract

Am Anfang dieser Arbeit stand die Hypothese, dass Utopie zentrales Thema, Motiv und Gestaltungselement lateinamerikanischer Literatur wäre. Vom Allgemeinen zum Speziellen gehend wird versucht, diese Hypothese zu verifizieren um dann „La mujer habitada“ und „Waslala“ dahingehend zu positionieren. Beide Bücher beinhalten utopische Elemente, im ersten Werk ist Utopie der „Motor der Geschichte“ der die Handlung antreibt und in letzterem ist die Utopie selbst Thema. Daraus ergeben sich Leitfragen, die wiederum zur anfänglichen Hypothese zurückweisen: Sind diese Bücher Einzelfälle oder Ausdruck eines utopischen Geistes der die lateinamerikanische Literatur in ihrer Gesamtheit durchzieht. Und wenn dem so ist, warum wird Utopie gerade in Lateinamerika so häufig verwendet und zu welchem Zweck geschieht das? Im ersten Teil wird versucht, zuerst den Begriff Utopie und das semantische Feld dahinter zu definieren und in unsere Geistesgeschichte einzuordnen. Dann wird der Untersuchungsgegenstand auf Utopie in Amerika bzw. Utopie in der (lateinamerikanischen) Literatur eingegrenzt und ihre Entwicklung chronologisch nachgezeichnet. Der zweite Teil ist der Analyse der beiden Romane gewidmet. Ausgehend von den Protagonisten als Trägern von Utopie werden utopische Elemente in den Texten identifiziert und miteinander verglichen. Im Speziellen sind dies vor allem das fortwährende Zitat der Vergangenheit und des Mythos, um die Gegenwart zu legitimieren und die Emanzipation der Frau, welche als auf die Gegenwart aufbauendes, utopisches Konzept vorgestellt wird. Das Verständnis von Utopie in den beiden Texten bewegt sich zwischen Revolution und Suche, zwischen der Utopie als statischem Konzept und der Utopie als flexiblem Entwurf, abhängig von der Situation, in der sie entwickelt wird. Die eingangs formulierte Hypothese konnte im Laufe der Arbeit eindeutig verifiziert werden. Das Warum der Verwendung von Utopie wird hauptsächlich auf die besondere Geschichte und die besondere Geografie Amerikas zurückgeführt und auf die intellektuelle Tradition, sich mit ihr zu beschäftigen. Das Wozu der Verwendung wird in der Identitätskonstruktion und in der Notwendigkeit des Bezugs auf die Zukunft gesehen, da die eigene, offizielle Vergangenheit als Bezugspunkt in der Erinnerungskultur erst seit 500 Jahren existiert. Belli belebt die Utopie in ihren Texten wieder und reinterpretiert den utopischen Geist, der der lateinamerikanischen Literatur inhärent ist, neu. Ihre Utopie orientiert sich an gegenwärtigen Strömungen im politisch-utopischen Diskurs, basiert auf den Menschlichen Talenten Fantasie, Glauben und Vertrauen und verändert sich mit den Menschen, die sie jeden Tag neu erfinden

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