Für die vorliegende Diplomarbeit wurde von Mai 2006 bis Jänner 2008 mittels
Fragebogen das Ernährungswissen und –verhalten und mittels 24-h-Protokoll die
Aufnahme von Energie und Nährstoffen bzw. der Konsum bestimmter
Lebensmittelgruppen von 270 Schwangeren in drei Wiener Spitälern erhoben. Von
besonderem Interesse war der Vergleich zwischen gebürtigen österreichischen
Schwangeren, schwangeren Migrantinnen (Türkinnen, Ex-Jugoslawinnen) und
Schwangeren mit gemischter Herkunft.
Das Wissen der Schwangeren in Hinblick auf die Funktionen von Folsäure ist
verbesserungswürdig. Insgesamt wissen nur 30,4% des gesamten Kollektivs, über
die Bedeutung der Folsäure in der Schwangerschaft Bescheid und nur 30,7%
supplementieren vor bzw. in der Schwangerschaft Folsäure. Österreichische
Schwangere sind häufiger über die Bedeutung der Folsäure informiert worden als
Schwangere mit Migrationshintergrund. Einen signifikanten Zusammenhang gibt es
zwischen den Schwangeren, die über die Folsäure informiert wurden und der
Einnahme von Folsäurepräparaten. Je höher die Schulbildung, desto höher ist die
Informiertheit über die Bedeutung der Folsäure und das Wissen über eine
adäquate Ernährung in der Schwangerschaft.
Die Analyse der Nährstoffaufnahme über die Nahrung und der Häufigkeit aus
bestimmten Lebensmittelgruppen zu essen, ergab folgendes:
Nahrungsenergie (1809kcal/d) haben die Schwangeren zu wenig zugeführt, wobei der Fettanteil (36,5E%) und der Proteinanteil (15,8E%) an der Gesamtenergie zu hoch waren und der Kohlenhydratanteil (47,3E%) zu niedrig. Ballaststoffreiche Lebensmittel wurden zu selten konsumiert (20,4g/d). Obwohl sich ein hoher Anteil von pflanzlichem Protein in der Ernährung positiv auswirkt, haben die Schwangeren mehr tierisches Protein konsumiert. Das Verhältnis gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren war nicht ideal (4,7:3:1).
Bei den Mikronährstoffen ist der Konsum der Vitamine D, E, B2, Pantothensäure,
B6, Folsäure und der Mineralstoffen Calcium, Eisen und Jod als
verbesserungswürdig zu beurteilen.
Die Schwangeren konsumierten aus der LMG „Getreide, Getreideerzeugnisse,
Kartoffeln“ nur 76,4%, aus der LMG „Gemüse, Salat“ 56,5% und aus der LMG
„Obst“ immerhin 90% des Mengenvorschlags der D-A-CH-Gesellschaften. Milch
und Milchprodukte konsumierten sie beinahe die empfohlene Menge (98,6%). Aus
den Lebensmittelgruppen „Fleisch, Wurst, Fisch, Ei“ und „Fette, Öle“ wurden
132,3% bzw. 243,9% konsumiert. Den Mengenvorschlag mindestens 1500ml pro
Tag Flüssigkeit, vorzugsweise Trinkwasser bzw. ungesüßte Säfte, zu trinken,
wurde im Mittel (102,9%) erreicht.
Hinsichtlich des Versorgungszustandes mit Makro- und Mironährstoffen schneiden
die türkischen Schwangeren am schlechtesten ab. Die österreichischen
Schwangeren weisen das beste Ernährungsverhalten auf.To evaluate the nutritional knowledge and behaviour of pregnant women a
questionnaire and a 24-h-recall was done in three Viennese hospitals from May
2006 to January 2008. Of special interest was the comparison between native
Austrian pregnant women, pregnant migrants (Turks, Ex-Yugoslavs) and pregnant
women with mixed origin.
There is still a great lack of information on the function of folic acid in pregnancy.
Altogether only 30,4% of the interviewee knew about the importance of folic acid
during pregnancy. A correlation amonst the fact being informed about the impact of
folic acid, the education, the origin and the supplementation with folic acid has
been observed.
The analysis of the nutritional intake and the frequency to eat out of one of the
seven DGE food groups gave the following result:
Pregnant women had a poor intake of energy. Energy intake of fat and protein was
too high. The carbohydrate intake was poor, too much saccharose and too less
dietary fibre as vegetables, fruits and whole grain products were eaten in low
amounts. The ratio of saturated, mono unsaturated and poly unsaturated fatty
acids is not within the recommendation. Even though a high amount of vegetable
protein is more beneficial for human health than animal protein, the estimated
pregnant women consumed more food rich in animal protein.
The intake of micronutrients has been inadequately: especially for vitamin D, E, B2,
pantothenic acid, B6, folic acid, calcium, iron and iodine.
Regarding to an appropriate supply with makro- and mirkonutrients the intake data
of the Turkish pregnant women were mostly unsatisfying. The Austrian pregnant
women performed better than the other groups, they were better informed about
the special needs during pregnancy and showed a healthier nutritional behaviour