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Die Selbstbehauptung des Subjekts in drei Romanen der Aufklärung

Abstract

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage, ob und in welchem Maß das Subjekt seine aufklärerischen Ideale in der Gesellschaft zu behaupten vermag. Die Folgerichtigkeit zu den eigenen Gedanken stellt eine Forderung der Aufklärung dar und ist auch der Weg zur eigenen Selbstbehauptung. Entscheidend ist, dass es nur in der Gesellschaft seine Ideale und somit sich selbst behaupten kann. Eine falsche Strategie ist die Flucht vor der Welt (um z.B. die eigene Tugend vor der Korrumpierung zu retten – dadurch wird diese aber sinnlos): als Beispiel dazu dienen Reizenstein und seine Freunde, welche auf diese Weise jeglichen Anspruch auf Mitgestaltung der Gesellschaft aufgeben. Auch Sophie von Sternheim reagiert nach dem ersten Kontakt mit dem Nicht-Identischen falsch, indem sie eine kompromisslose Haltung gegenüber einer Gesellschaft einnimmt, der sie sich moralisch überlegen fühlt. Dadurch wird sie aber zur Außenseiterin: um ihre tätige Tugend auszuleben, findet sie ein Modus vivendi mit dem Allgemeinen. Sie schafft es, dieses nach ihren Vorstellungen zu prägen. Die Kapiteln: Arkadien versus Gut Sternheim vergleicht die idealen Lebensvorstellungen beider Romane. Gelassenheit – zwischen Tugend und Leidenschaft befasst sich mit dem konfliktuellen Verhältnis zwischen subjektiven Impulsen und den moralischen Vorschriften, welche diese zu bändigen versuchen und sich unter dem bürgerlichen Gebote der Gelassenheit subsumieren. Der Aspekt der Affektkontrolle wird in Leidenschaftliche und vernünftige Liebe näher untersucht. Schicksal und Vorsicht sind zwei unterschiedliche Vorstellungen, welche als Maske für die Subjektivität der Hauptgestalten dienen. Das Verhältnis des Subjekts zum Allgemeinen und Ausgeübte Tugend analysieren zunächst das Verhältnis des Subjekts hinsichtlich der sozialen, politischen sowie ökonomischen Wirklichkeit, um schließlich die effektive Konkretisierung seiner philanthropischen Ideale zu hinterfragen

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