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Der Systemwechsel in Russland als passive Revolution und die Aussichten auf eine demokratische Gegenbewegung

Abstract

Im ersten Teil dieser Arbeit habe ich versucht die These zu untermauern, dass es sich bei der Systemtransformation in der ehemaligen Sowjetunion auf keinen Fall um eine Revolution des Sowjetvolkes unter der Führung Boris Jelzins gegen die kommunistischen Eliten gehandelt hat, sondern dass es in erster Linie große Teile dieser Eliten selbst waren die diesen System-wechsel organisiert und unterstützt haben. Der Großteil der Bevölkerung selbst spielte dabei keine oder nur eine sehr minimale Rolle. Außerdem wende ich mich auch gegen die Über-schätzung des Einflusses westlicher Regierungen und Berater und Beraterinnen in Bezug auf diese Transformation. Die Basis und Bedingungen des Systemwechsels waren bereits vorhan-den und beschlossen als das Land für westliche Berater und Beraterinnen geöffnet wurde. Im zweiten Teil der Arbeit geht es dann in erster Linie um die Situation von zivilgesellschaftli-chen Akteuren in Russland. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob zivilgesellschaftliche Strukturen allmählich mehr Einfluss auf die Politik in Russland erlangen konnten und wie die Staatsmacht auf diese aus der Bevölkerung kommenden Bewegungen reagiert. In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass im Moment wenig darauf hinweist, dass die Staatsmacht die Absicht hat der Bevölkerung mehr direkten Einfluss auf das politische System zu ermögli-chen. Im Gegenteil, spätestens seit der Geiselnahme von Beslan versucht Präsident Putin und seine Umgebung sehr erfolgreich unabhängiges zivilgesellschaftliches Engagement unter Ge-neralverdacht zu stellen und auf der anderen Seite staatlich organisierte zivilgesellschaftliche Strukturen zu installieren

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