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Die Parabel vom klugen / betrügerischen Verwalter Lk 16,1-8a(8b-13)

Abstract

Der Text Lk 16,1-8a(8b-13) wird zunächst synchron gelesen und anhand des exegetischen Methodenkanons erschlossen. Dabei fließen schrittweise diachrone Fragestellungen ein. Das frühe Ringen um das Verständnis des Textes kommt in den Blick sowie die darin sich widerspiegelnden Probleme und Auseinandersetzungen der urchristlichen Gemeinde. Zentrale Fragen in diesem Zusammenhang sind: Wer ist der kyrios in Vers 8a, und wo ist das Ende der ursprünglichen Parabel anzusetzen? Die Positionen verschiedener Forscher zu diesen Fragestellungen werden diskutiert und mit eigenen Interpretationsansätzen ergänzt. Das Lob des Herrn für den „Verwalter der Ungerechtigkeit“ in Vers 8a ist eine Provokation, die sich nicht auflösen lässt, unabhängig davon, welcher Interpretation man folgt. Der aufmerksame Leser / die aufmerksame Leserin wird im Zuge der Parabellektüre „herausgerufen“ (vgl. provocare), vor allem aber herausgefordert, die eigenen Deutungsmuster kritisch zu hinterfragen. Obwohl die Verwalterparabel zum SLk gehört, steht sie doch nicht isoliert im Text des NT, sondern weist Bezüge und Querverbindungen innerhalb des NT auf. Einige dieser Querverbindungen (semantisch, motivlich) werden diskutiert und dargestellt. Dabei werden unterschiedliche Beziehungsmuster zwischen Vorgesetzten und Untergebenen im NT analysiert sowie Rückschlüsse in Bezug auf die Verwalterparabel thematisiert. Die Anregung von J. Ernst, hinter to alethinón (Vers 11) eine mögliche Anspielung auf das „Wort der Wahrheit“ in der Briefliteratur (2 Tim 2,15; Jak 1,18) zu sehen, wird aufgegriffen und analysiert. Die erwähnten Stellen werden durch weitere, im Zuge der Recherchen entdeckte, ergänzt. Eine Zusammenführung unterschiedlicher bibeltheologischer Aussagen in den jeweiligen Zeitkontexten soll im Sinne einer zeitgenössischen Hermeneutik verstanden werden. Es geht um die Frage: Wie zeitliche Fragestellungen auf die Leseweise und Interpretation des Textes einwirken? Die unterschiedlichen Positionen, vor allem neuere Zugänge zu diesem durchaus sperrigen Text, werden dargestellt. Abschließend wird der Versuch unternommen, einige Fäden des exegetischen Polylogs zusammenzuführen

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