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Zahlenlotto und Klassenlotterie in der Habsburgermonarchie 1751 - 1918

Abstract

ABBILDUNGEN: nur in PRINTAUSGABE! -- Am Beginn der Arbeit stelle ich einige wissenschaftliche Erkenntnisse über das Spiel und im speziellen über das Glücksspiel gegenüber. Dabei stütze ich mich hauptsächlich auf die Aussagen von Johan Huizinga und Roger Caillois. Daran anschließend, im ersten Schwerpunkt, folgt eine chronologische Darstellung über die Einführung und Entwicklung des Zahlenlottos und der Klassenlotterie. Hier liegt mein Augenmerk zunächst auf den ersten finanziell missglückten Versuchen einer Klassenlotterie in den Jahren 1721 und 1729 unter Karl VI., welche die Mittelbeschaffung zur Weiterentwicklung der 1719 gegründeten „Privilegierten Orientalischen Kompanie“ bringen sollte. Erst unter Maria Theresia erfolgte 1751 ein neuerlicher Beginn mit dem Pächter Cataldi und dem, an ihn vergebenen Privileg für die Errichtung eines „Lotto di Genua“ in den Österreichischen Erblanden. Dieses Zahlenlotto verlief für beide Seiten finanziell erfolgreich. Auf Grund dieser Entwicklung entschloss sich Josef II. im Jahr 1787 zur Verstaatlichung des Lottos. Kurz davor, im Jahr 1770, wurde nochmals ein neuerlich erfolgloser Versuch zur Einführung einer Klassenlotterie von Abraham Wetzlar gestartet. In der Folge kam es zu einer Neufassung des Lottopatents im Jahr 1813 unter Kaiser Franz I., welches nach Novellierungen und Änderungen in den 1850er Jahren bis 1962 in Kraft blieb. Wesentlich dabei war die Definition der eindeutigen Monopolstellung des Staates auf alle Arten des Glücksspiels und das gleichzeitig ausgesprochene Verbot jeglicher anderer einschlägiger Spiele. Der zweite Schwerpunkt und Hauptteil der Arbeit umfasst den Widerstand gegen das Zahlenlotto und die Klassenlotterie sowie die zugehörigen Reformvorschläge, weiters die Bedeutung der Traumbücher und magischen Praktiken. Die jeweiligen Aktivitäten, sowohl für, als auch gegen das Lottospiel, setzten fast zeitgleich mit dessen Einführung ein. Intensiviert hat sich die Gegnerschaft im 19. Jahrhundert, wobei 1840 erstmals Abgeordnete von Staaten des Deutschen Bundes für die Aufhebung eintraten. Ab den 1860er Jahren wurde das Thema von Abgeordneten im Reichsrat durch Anträge und Diskussionen behandelt. Am Ende der Arbeit wird die Einführung der Klassenlotterie im Jahr 1913, welche als Ersatz für das Zahlenlotto gedacht war, behandelt, die ebenso Kritik und Widerstand hervorrief. Alle Vorschläge der Gegner wurden nur in unwesentlichen Details realisiert. Letztlich sind sie alle an den Widerständen der jeweiligen Finanzminister gescheiterten

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