In der vorliegenden Arbeit wird eine große Allgäuer Familie beschrieben, in welcher gehäuft ein Parkinson-Syndrom auftritt. Untersucht wurden 40 erwachsene Familienmitglieder aus zwei Generationen. Krankheits- und Familienanamnese wurden erhoben, eine klinisch-neurologische Untersuchung durchgeführt, sowie eine Riechtestung und eine neuropsychologische Testung vorgenommen. In manchen Fällen wurden diese Untersuchungen um eine Bildgebung ergänzt. Klinische Symptome vereinbar mit einem Parkinson-Syndrom lagen bei vier Familienmitgliedern im Alter von Mitte 60, bei drei von diesen fielen zusätzlich Pyramidenbahnzeichen auf. Weitere Phänotypen mit variierender Ausprägung von Psychose, Depression, Demenz und essentiellem Tremor traten in der Familie auf. Der Stammbaum legt eine autosomal-dominante Vererbung mit reduzierter Penetranz nahe. Die Daten aus der Bildgebung entsprechen den Befunden beim Morbus Parkinson. Da die Symptomkonstellation in dieser Familie im Vergleich zu bereits veröffentlichten Familien einzigartig ist, könnten genetische Untersuchungen in dieser Familie möglicherweise eine neue, für Parkinson ursächliche Veränderung aufdecken