Die Bedeckung cardiovaskulärer Bioprothesen mit autologen Endothel hat zum Ziel die Hämokompatibilität zu verbessern. Ziel dieser Arbeit ist es das Endothelialisierungspotential Glutaraldehyd-fixierter Herzklappenprothesen, sowie die zellulären Funktionen adhärenter Endothelzellen zu untersuchen. Weiterhin wurde der Einfluß einer zweizeitigen Besiedelung von humanen Fibroblasten und Endothelzellen auf deren fuktionelle Eigenschaften untersucht. Adhärenz und Morphologie der adhärierten Zellen wurde mittels Rasterelektronenmikroskopie und Immunhistochemie untersucht. Es konnte reproduzierbar eine vollständige Bedeckung von Glutaraldehyd-fixierten und detoxifizierten Herzklappenprothesen erreicht werden. Eine Analyse der direkt auf dem Material adhärenten Zellen ergab nicht-proliferative Zellen, die jedoch in der Lage waren auf inflammatorische Stimulation mit Interleukin-6 Sekretion, sowie mit Adhärenz inflammatorischer Zellen zu reagieren. Die Endothelzellen zeigten weiterhin erhaltene antithrombogene Eigenschaften, was mittels quantitativer Thrombozytenadhäsion und Sekretion von Prostacyclin gezeigt werden konnte. Eine Vorbesiedelung des Materials mit vaskulären Myofibroblasten gefolgt von Endothelzellen induzierte deren Proliferation und verbesserte inflammatorische sowie antithrombotische Eigenschaften.
Cardiovaskuläre Biomaterialien unterscheiden sich deutlich bezüglich des Potentials die Adhärenz humaner Endothelzellen zu ermöglichen. Erfolgreich endothelialisierte Biomaterialien zeigen zelluläre Eigenschaften die die klinische Effektivität dieser Materialien verbessern könnten. Zweizeitige Besiedelung ermöglicht regeneratives Potential und verbessert die zellulären Eigenschaften der adhärenten Endothelzellen