Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der
Untersuchung nicht löslicher, biomolekularer Systeme
mit Hilfe der Kernmagnetischen-Resonanzspektroskopie
(NMR). Einen Schwerpunkt bildet die Erkundung neuer
Anwendungsgebiete wie die Messung an aus Lösung
ausgefallenen Proteinen und die zweidimensionale
Festkörper-Echtzeitspektroskopie. Des Weiteren wurden
die Grenzen bekannter Anwendungsgebiete, insbesondere
im Bereich der Membranproteine, ausgelotet und durch
neue Analysemethoden erweitert. Im Einzelnen konnte ein
atomares Bild des präzipitierten Zustandes des
Crh-Proteins entwickelt werden. Ausgehend von diesen
Ergebnissen konnte erstmalig Proteinaggregation,
induziert durch eine temperaturbedingte strukturelle
Umwandlung des Crh-Präzipitats, in Echtzeit aufgenommen
und kinetisch analysiert werden.
Im Weiteren wurde das System der zwei Membranproteine
SRII und HtrII untersucht. Neben Untersuchungen an
isoliertem SRII führten Messungen an dem Proteinkomplex
der beiden Proteine zu einem erweiterten Bild der
SRII/HtrII-Bindungsfläche. Zusätzlich wurde die
Funktionsweise des SRII/HtrII-Komplexes mit Hilfe von
Spektren nach Lichtaktivierung untersucht.
Abschließend wurde durch Kombination verschiedener
Techniken eine strukturelle Untersuchung des
Multidomänen-Membranproteins DcuS im besonderen
Hinblick auf dessen Funktion vorgenommen. Hierzu wurden
erstmalig die spektroskopischen Daten einer nicht
löslichen Domäne im Vergleich zu einer
computergestützten Strukturvorhersage analysiert. Die
erhaltenen Ergebnisse, sowie Informationen
vorausgegangener Untersuchungen ermöglichten die
Einführung eines konsistenten Modells der
Signalweiterleitung. Vergleiche mit ähnlichen Systemen
deuten eine Allgemeingültigkeit des vorgeschlagenen
Mechanismus an