Non-invasively neuronavigated transcranial Doppler sonography

Abstract

Die transkranielle Dopplersonographie (TCD) ist eine etablierte und weit verbreitete Technik zur Messung von Blutflussgeschwindigkeiten in den Hirnbasisarterien, die nicht invasiv ist und direkt am Patientenbett durchgeführt werden kann. Aufgrund der fehlenden Schichtbildgebung, wie sie z.B. die transkranielle Duplexsonographie (TCCD) bietet, ist die Gefäßidentifikation jedoch schwierig. Bei pathologischer oder embryonal-varianter Anatomie kann sie gar an ihre Grenzen stoßen. Ferner fehlt die Möglichkeit, eine exakte Winkelkorrektur der Messwerte durchzuführen, und in einigen Fällen ist die transkranielle Beschallung durch insuffiziente Schallfenster erschwert oder unmöglich. Die hier dargestellten Ergebnisse und Fallbeispiele haben gezeigt, dass die Erweiterung der TCD um ein nichtinvasives Neuronavigationsverfahren (NaviTCD) aufgrund von guter Reproduzierbarkeit und Genauigkeit eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Methode sein kann. Einerseits erleichtert die Navigation die anatomische Orientierung, andererseits kann der Beschallungswinkel bestimmt werden, was eine exakte Winkelkorrektur erlaubt, die bisher nur mit der TCCD möglich war. Die Insonation ausgehend von alternativen Schallfenstern war bisher nur eingeschränkt möglich, weil die Aussagekraft von typischen Identifikationskriterien, wie z.B. der Einschalltiefe, dadurch herabgesetzt ist. Mithilfe der NaviTCD kann eine sichere Zuordnung von Dopplersignal zum anatomischen Korrelat erfolgen. Die weite Akzeptanz der TCD und TCCD zeigt, dass beide Techniken in vielen Fällen gute Ergebnisse liefern. Die NaviTCD kann auch dann als Alternative gesehen werden, wenn die konventionellen Methoden wegen Pathologien oder anderen erschwerenden Bedingungen versagen. Aufgrund der guten Reproduzierbarkeit der Messwerte kann die NaviTCD mit ihrer Autopilotfunktion aber auch dazu genutzt werden, Untersuchungsprotokolle für serielle Untersuchungen zu erstellen, wie sie z.B. für das Vasospasmusmonitoring nach subarachnoidalen Blutungsereignissen notwendig werden, um stets vom Untersucher unabhängige, valide und vergleichbare Messergebnisse zu erhalten. Weiterführende Studien sollten untersuchen, ob es möglich sein kann, anhand von CT-Aufnahmen prädiktiv adäquate Schallfenster zu bestimmen. Dadurch könnte die Zeit, die verloren geht, um ein Schallfenster zu finden, weiter reduziert werden

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