research

Automatisiertes Fahren im Personen- und Güterverkehr. Auswirkungen auf den Modal-Split, das Verkehrssystem und die Siedlungsstrukturen

Abstract

Automatisiertes Fahren bietet Potenziale, wachsenden Anforderungen an Sicherheit, Flexibilität, Komfort und Zuverlässigkeit von Mobilität gerecht zu werden. Die möglichen Auswirkungen der Technik auf das Verkehrssystem gehen dabei weit über Änderungen im Verkehrsfluss, in der Fahrtzeitverwendung oder ein Mehr an Verkehrssicherheit hinaus. Eine systemische Betrachtung von Entwicklungen und ihren Folgen ist in diesem Zusammenhang unerlässlich, wurde bisher aber noch kaum unternommen. Die vorliegende Studie analysiert Wirkungen des vollautomatisierten Fahrens auf die Verkehrsmittelwahl, auf die Umwelt, auf das Verkehrssystem und auf die Stadt. Basis der Analysen sind Auswertungen der vorhandenen Fachliteratur und bestehender Roadmaps zum automatisierten Fahren sowie Gespräche mit Experten. Darauf aufbauend wurden mögliche Effekte des automatisierten Fahrens sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr ausgehend von Szenarien für das Jahr 2035 berechnet. Zusätzlich wurde über eine empirische Erhebung die Sicht kommunaler Akteure auf Implikationen der Automatisierung adressiert. Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass neben den häufig thematisierten Potenzialen der Technik auch negative Effekte identifiziert und viele der Vorteile kurz- und mittelfristig noch nicht oder nur teilweise aktiviert werden können. So wird durch den Einsatz automatisierter Fahrzeuge z. B. mit Effizienzsteigerungen im Verkehr gerechnet, die auch zu einem Rückgang der CO2-Emissionen führen können. Die Ergebnisse der Studie weisen allerdings darauf hin, dass diese Effizienzsteigerungen derzeit noch Unsicherheiten unterworfen sind, die ganz wesentlich vom Grad der Durchdringung der Flotte mit automatisierten Fahrzeugen abhängen. Automatisiertes Fahren ermöglicht, das ist ein weiteres Potenzial der Technik, außerdem neue attraktive Mobilitätsangebote zu konkurrenzfähigen Preisen sowie insgesamt einer erweiterten Nutzergruppe den Zugang zur motorisierten Individualmobilität. Andererseits kann es durch die Attraktivitätssteigerung von automatisierten Individualfahrzeugen insgesamt zu einer Zunahme des motorisierten Individualverkehrs bei gleichzeitiger Schwächung des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) kommen

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