Innovatives Konzept für eine rückstandsfreie Apfelproduktion

Abstract

Die kontrolliert-integriert produzierende (IP), obstbauliche Praxis sieht sich derzeit konfrontiert mit Forderungen des Handels nach Früchten, deren Rückstandswerte weit unterhalb der gesetzlich geforderten Höchstmengen liegen. Vor diesem Hintergrund sah sich das Kompetenzzentrum Gartenbau (KoGa) mit seinen Partnern in Forschung und Versuchswesen gefordert, ein innovatives Konzept für eine Rückstandsfreie Apfelproduktion zu entwickeln. Die Konzeption zielte darauf ab, durch chemische Pflanzenschutzmaßnahmen nach IP-Richtlinien bis zu entscheidenden Stadien in der Fruchtentwicklung die Ertrags- und Qualitätssicherung sowie die Kostenvorteile dieser Wirtschaftsweise zu nutzen. Dabei sollte durch entsprechend terminierte Umstellung auf Einsatz von im ökologischen Anbau verwendeten Mitteln eine Rückstandsfreiheit der Früchte erreicht werden. Als Kontrollen dienten Pflanzenschutzmaßnahmen nach kontrolliert-integrierter bzw. ökologischer Wirtschaftsweise. Die Untersuchungen wurden auf dem Campus Klein-Altendorf der Universität Bonn an den Apfelsorten Braeburn, Elstar und Gala durchgeführt. Die Bäume befanden sich bei Versuchsbeginn 2011 im fünften Standjahr. In den dreijährigen Versuchen wurde mit den Kombinationsstrategien das Ziel der Rückstands-freiheit ohne erhöhten Krankheits- oder Schädlingsbefall erreicht. Dabei zeigten sich in Abhän-gigkeit von der Sorte höhere Erträge mit zunehmendem IP-Anteil in der Pflanzenschutzstrategie. Zwischen den Varianten „IP“ und „IP_AE_Öko“ waren Ertragsunterschiede von + 4 bis - 10% zu verzeichnen. Fortgeschrittener Stärkeabbau (bei allen drei Sorten) und erhöhte Zuckergehalte (bei 'Braeburn') ließen auf eine Reifefördernde Wirkung der Kombinationsstrategien schließen. Ausprägungen und Veränderungen der Fruchtreife- und Qualitätsparameter Festigkeit, Zucker- und Säuregehalte zum Zeitpunkt der Ernte, im Laufe der Lagerung ..

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