research

Soziophysiologie: Grundlegende Prozesse der Emphathiefähigkeit

Abstract

Diese Übersicht beschreibt Prozesse, welche dem komplexen Phänomen der menschlichen Empathie zugrunde liegen. Automatische, reflexartige Prozesse wie physiologische Ansteckung und Handlungsspiegelung werden über das Spiegelneuronensystem vermittelt und stellen eine Grundlage für die Weiterverarbeitung sozialer Signale dar. Im sozialen Kontakt entsteht damit auf der körperlichen Ebene eine direkte Verbindung zweier Individuen. Diese Verbindung besteht auf der gleichzeitigen Aktivierung gemeinsamer motorischer Repräsentationen. Auf implizite Art werden die so geteilten Eindrücke durch individuelle Assoziationen im limbischen und vegetativen System zu einem affektiven Zustand. Die hier beschriebenen Prozesse werden Soziophysiologie genannt. Durch kontrolliert-reflektierende, selbst-referentielle, d.h. auf die persönliche Innenwelt gerichtete (Weiter-)Verarbeitung solcher sozialen Signale, entstehen schliesslich explizite Repräsentationen des Bewusstseins von Anderen. Diese höhergradigen Prozesse nennen wir soziale Kognition. Durch das Zusammenspiel der verschiedenen Prozesse entsteht das Phänomen der menschlichen Empathiefähigkeit

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