Der Einstieg in eine Berufslehre stellt grosse Anforderungen an junge Menschen. Aus vielfältigen Gründen auf der individuellen, betrieblichen und strukturellen Ebene gelingt es nicht allen Jugendlichen, den Übergang von der Sekundarstufe I in die Berufslehre als wichtige Entwicklungsaufgabe auf Anhieb zu meistern. Rund zehn Prozent der Jugendlichen erreichen keinen zertifizierenden Abschlusses auf der Sekundarstufe II. Die grösste Anzahl Jugendlicher, welche aus dem Berufsbildungssystem ausscheiden, werden nach Lehrvertragsauflösungen verzeichnet. Folgt auf eine Lehrvertragsauflösung keine Anschlusslösung, wird von einem Lehrabbruch gesprochen. Ein fehlender nachobligatorischer Abschluss kann ein Armutsrisiko und soziale Exklusion zur Folge haben. Daher wird in der vorliegenden Bachelor-Arbeit der Frage nachgegangen, welchen Beitrag die Soziale Arbeit an Berufsfachschulen bei der Verminderung von Lehrvertragsauflösungen oder Lehrabbrüchen leisten kann. Im bestehenden Unterstützungssystem, hier exemplarisch im Kanton Luzern, zeigen sich Schwächen in der Begleitung von gefährdeten Jugendlichen. Die Autorinnen kommen zum Schluss, dass die Soziale Arbeit an Berufsfachschulen mit ihren Funktionen wie Früherkennung und Prävention sowie dem Grundprinzip der Lebensweltorientierung über reichhaltiges Potenzial verfügt, die Quote der Lehrvertragsauflösungen und Lehrabbrüche in Kooperation mit anderen involvierten Akteurinnen und Akteuren der Berufsbildung weiter zu vermindern. Mit dem ganzheitlichen Ansatz der Sozialen Arbeit in der Berufsfachschule können gefährdete Jugendliche beim Erreichen eines zertifizierenden Abschlusses ihren Bedürfnissen entsprechend begleitet und unterstützt werden