Irregularität der hinteren Hornhautoberfläche nach Femtosekundenlaser-assistierter versus Mikrokeratom-assistierter Descemet stripping automated endothelial keratoplasty (DSAEK)

Abstract

Die perforierende Keratoplastik wird seit 1905 bei Hornhauterkrankungen wie der bullösen Keratopathie und Fuchs’-Endothel-Dystrophie angewandt. In den letzten Jahren sind neue Operationstechniken wie die endotheliale Keratoplastik entwickelt worden. Dadurch sind Hornhauttransplantationen unter Erhaltung der vorderen Hornhautanteile möglich geworden. Damit haben sich die visuellen Ergebnisse verbessert und die Visus-Erholungszeiten verkürzt. Mittlerweile ist die DSAEK zur Mainstream-Therapie bei endothelialen Hornhauterkrankungen geworden. Wenngleich inzwischen eine neue sog. DMEK-Technik für eine isolierte endotheliale Transplantation ohne Stromafasern entwickelt worden ist und bessere visuelle Ergebnisse liefert, ist sie gegenwärtig aufgrund der technischen Komplexität den auf Hornhauttherapie spezialisierten Zentren vorbehalten, so dass die die DSAEK-Methode dominiert. Die verschiedenen Methoden zur Präparation der Spenderhornhaut für die EK werden diskutiert. In diesem Forschungsprojekt sollen zwei verschiedene Methoden der Transplantatpräparation für die EK untersucht werden. Zum einen die Femtosekundenlaser-assistierte intrasomale Schnittführung unter Verwendung eines gekrümmten Interfaces und zum anderen die Schnittführung mittels Mikrokeratom mit planarer Applanation. Die klinischen Visusergebnisse unter Verwendung des Mikrokeratoms scheinen besser zu sein, als die mit dem Femtosekundenlaser. Es wird vermutet, dass Irregularitäten der posterioren Hornhautoberfläche ein Faktor für die schlechtere Visusentwicklung bei Verwendung der Femtosekunden Laser sein können. Zur Erörterung dieser Fragestellung wurde bei 22 Patienten im Rahmen einer klinischen retrospektiven Studie nach einer DSAEK die Morphologie der inneren Oberfläche der Hornhauttransplantate und die bestkorrigierte Sehstärke untersucht. Acht von 22 Spenderhornhäuten wurden mit dem 200kHz VisuMax Femtosekundenlaser (Carl Zeiss Meditec AG, Jena Deutschland; Femtosekundenlaser Gruppe) präpariert, während 14 Transplantate mit dem Amadeus II Mikrokeratom (Ziemer Olphthalmic System AG, Port, Schweiz; Mikrokeratom Gruppe) bearbeitet wurden. Der postoperative bestkorrigierte Visus zeigte einen signifikanten Unterschied (p=0,038) zwischen den beiden Gruppen. Der Mittelwert des bestkorrigierten Visus der Femtosekundenlasergruppe ergab einen schlechteren Mittelwert 0,48 [0,2; 0,9] logMAR als der Mittelwert von 0,33 [0,1; 0,5] logMAR bei der Mikrokeratomgruppe. Zur Evaluation der Irregularität der endothelialen Hornhautmorphologie (RTVue; Optovue, Fremont, USA) wurde eine Regressionsanalyse (SPSS, IBM, Chicago, USA) mit einer idealen polynomischen Kurve 2. Grades durchgeführt, um die Wurzel des mittleren quadratischen Fehlers als Maßstab für die Unregelmäßigkeit der Oberfläche ermitteln zu können. Die Wurzel des quadratischen Fehlers betrug 9,9 [2,2] m in der Femtosekundenlasergruppe und 5,7 [2,2] m in der Mikrokeratom-Gruppe. Daraus resultierte ein hoch-signifikanter Irregularitätsunterschied mit p < 0,001. Bei der Fragestellung ob es einen Zusammenhang zwischen dem bestkorrigierten Visus und der Irregularität der hinteren Hornhautoberfläche gibt, zeigte sich ein positiver Zusammenhang der beiden Parameter mit einem Pearson-Korrelationswert von 0,438 (p=0,05). Somit zeigen unsere Ergebnisse, dass die Mikrokeratom assistierte Transplantatpräparation bei der DSAEK zu geringeren Fältelungen der Hornhautinnenfläche und folglich zur überlegenen Visus als bei der Femtosekundenlaser-Methode führt

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